Im Jahr 2020 brachte Pioneer DJ nach vielen Spekulationen den V10-Mixer auf den Markt. Es war keine gute Zeit für die Markteinführung, da die Pandemie wütete, aber gleichzeitig gab die Fülle von Livestreams dem Produkt eine großartige Gelegenheit, sich selbst zu promoten. Von Carl Cox bis Charlotte de Witte, die meisten legendären DJs hatten ein Exemplar in ihren Setups und machten unterhaltsame Livestream-Sessions.
Die robuste Verarbeitungsqualität, die man von Pioneer DJ gewohnt ist, findet sich auch in diesem Mixer besonders wieder. Mit seinen 6 Kanälen und zahlreichen Anschlussmöglichkeiten eröffnet er den Raum für Kreativität. Mit einem Gewicht von fast 12 kg steht nicht die Portabilität im Vordergrund, sondern ein sicheres Club-Setup.
Warum 6 Kanäle? Brauchen wir das wirklich?
Viele Leute haben den Mixer kritisiert und behauptet, 6 Kanäle seien unnötig, aber jeder, der schon einmal in einem Club aufgelegt hat, weiß, dass zusätzliche Kanäle immer nützlich sind.
Das Umschalten und die unterschiedlichen Setups sind in Clubs ein echtes Problem. Auf vielen Fotos und Videos sieht man ein Pult mit 8-10 Spielern, 2 verschiedenen Mischpulten und obendrein hat jeder sein eigenes Equipment (Laptops, Effektpedale, etc.)
Das Problem wird durch 6 Kanäle und eine Fülle von Eingängen gelöst. Unabhängig von der Konfiguration kannst du den vorherigen DJ auf die unauffälligste Weise ablösen.
Im Grunde ist das Gerät nicht unbedingt für DJs gedacht, die mit 6 separaten Playern spielen, sondern für bequemen DJ-Wechsel, B2B-Sessions und Effektkanäle.
Ein Hauptmerkmal des DJM V10 ist, dass er eine bedeutende Innovation in die digitale Klangverarbeitung gebracht hat.
Der V10 verspricht einen Sound, der es mit den besten analogen Mixern seiner Klasse aufnehmen kann, und nach einigen Tests müssen wir sagen, dass Pioneer DJ hier wirklich gezaubert hat! Dank der besten Soundkarte, die jemals in einen Pioneer-Mixer eingebaut wurde, ist der Sound dem des DJM 900 NXS2 überlegen und wir garantieren, dass jedes menschliche Ohr nur schwer erkennen kann, dass es sich nicht um einen analogen Mixer handelt.
Die Designer haben das getan, was sie am besten können: Sie haben fast die gesamte DJ-Technologie, die es gibt, in den Mixer gepackt, aber sie haben trotzdem das benutzerfreundliche Layout beibehalten. Wenn du von einem anderen DJM-Mixer auf einen DJM V10 umsteigst, wirst du dich sofort wie zu Hause fühlen.
Es stehen 5 Eingänge zur Auswahl:
- LAPTOP A: Direkte USB-Verbindung zum Laptop
- LAPTOP B: Direkte USB-Verbindung zu einem zweiten Laptop
- DIGITAL: Der Mixer kann digitale Signale empfangen (z.B. vom CDJ)
- LINE: Traditioneller Eingang für jeden Player
- MULTI E/A: Send/Return-Kanal; man kann den Sound von einem Effektpedal oder dem RMX 1000 an einen bestehenden Kanal senden; funktioniert in Verbindung mit der CH Select-Taste auf der rechten Seite oder kann mit On-Board-Effekten kombiniert werden
- EXT 1: externer Effekt
- EXT 2: externer Effekt
Eine neue Funktion ist der Kompressor, der den Klang älterer Aufnahmen auf ein Niveau anhebt, das sich besser mit neuen Tracks mischen lässt. Der Kompressor passt im Grunde die Pegel von Teilen des Tracks an, dämpft die lauteren Teile und hebt die leiseren an, sodass der Mix ausgewogener klingt.
Isolatoren sind vor allem bei alten Rotary-Mixern zu finden. Da diese gerade eine Renaissance erleben, bietet auch der V10 zumindest die Option eines Isolators. Seine Aufgabe besteht einfach darin, den Klang des Master Mixes zu verfeinern. Man kann bestimmte Frequenzbereiche anheben oder herausfiltern. Das ist nicht ganz neu, denn wir haben Isolatoren auch schon beim DJM 1000 Mixer gesehen, der ebenfalls 6 Kanäle hat.
Der 4-Band-EQ ist eine Premiere bei einem Pioneer DJ-Mixer. Xone:92-Mixer-Fans schwören vor allem darauf, weil sie ausdrucksstärker und präziser mixen können, wenn die Mitten der Frequenzen getrennt werden, aber auch für diejenigen, die an 3-Band-Mixer gewöhnt sind, wird das nicht völlig fremd sein.
Was die Anschlussmöglichkeiten angeht, sind die größten Neuerungen der MULTI I/O-Kanal, 2 zusätzliche LINE-Kanäle und der AES/EBU-Ausgang für große Beschallungsanlagen.
DJs werden das DUAL CUE-System lieben, mit dem sie verschiedene Kanäle individuell abhören können. Besonders erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass die beiden Kopfhörer sich nicht ineinander verheddern, sondern einen Eingang auf der linken und den anderen auf der rechten Seite haben, um bequemere Back-2-Back-Sessions zu ermöglichen.
Die BEAT FX-Sektion ähnelt dem DJM 900 NXS2-System, ist aber dank des großen, übersichtlichen Touchscreen-Displays viel einfacher und übersichtlicher zu bedienen. Die Effekte können auf die gleiche Weise an die Low/Mid/Hi-Frequenzen gesendet werden, und man kann die Parameter jetzt noch präziser über den Touchscreen einstellen.
Um die Dinge noch interessanter zu machen, kannst du mit dem SEND FX-Regler ein Signal von einem Kanal zu einem anderen senden, das du dann zu einem beliebigen Effektpedal oder Effektgerät zurückschicken kannst.
Auf Kanal 2 zum Beispiel spielt die Musik in ihrer ursprünglichen Form, und dort wird auch der SEND FX ausgeschaltet. Das Signal wird über ein Effektpedal verändert und das neu veränderte Signal kann auf einen anderen Kanal zurückgeführt werden. SEND FX kann auf die gleiche Weise mit den eingebauten Effekten des Mixers verwendet werden.
Alles in allem sehen wir den V10 als einen Mixer, der alles vereint, was DJs in den letzten Jahrzehnten zu schätzen gelernt haben. Manche Leute schwören auf die Isolatoren von Rotary-Mixern, manche auf den 4-Band-EQ, manche auf die eingebauten Effekte im Stil des DJM 900 NXS2, manche auf die Tatsache, dass sie ohne 2 oder 3 externe Effektpedale nicht aus dem Haus gehen können.
Der DJM V10 sorgt dafür, dass jeder DJ den Mixer nutzen kann, ohne dass er auf etwas verzichten muss. Darüber hinaus bieten die 6 Kanäle die Möglichkeit, einfach umzuschalten oder B2B-Sessions noch komfortabler zu gestalten.
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