Audio-Interfaces Kaufberatung
Audio Interfaces sind unverzichtbar, wenn es darum geht, Musik auf dem Laptop, PC oder sonstigen mobilen Endgeräten zu machen, da sie den Ton aufnehmen und wiedergeben. Die Wahl der richtigen Soundkarte entscheidet, ob die Aufnahme sich professionell anhört, oder doch eher durchschnittlich wird. Die Audio-Schnittstelle ist die Drehscheibe des modernen Aufnahmestudios.
Von bescheidenen Heimatstudios bis hin zu massiven Medienproduktionshäusern dienen Audioschnittstellen der lebenswichtigen Funktion, Audiosignale von der Außenwelt in den Computer und wieder zurück zu bringen. Für viele Künstler und Ingenieure ist das Audio-Interface das wichtigste Stück Hardware, das Mikrofon-Vorverstärker, direkte Instrumenteneingänge, Digitalwandler, Dosierung, Kopfhörerverteilung, sogar digitale Signalverarbeitung (DSP), alles in einer Einheit, zur Verfügung stellt. In anspruchsvolleren Setups ersetzen High-Channel-Count-Audio-Interfaces die Rolle der traditionellen Aufnahmekonsolen vollständig.
Der Markt von Soundkarten ist groß und jeder Typ bietet seine eigene Vor- und Nachteile.
Auf der Seite findest Du eine Übersicht, welche Soundkarte die Beste für Dich ist.
Typen von Soundkarten
Je nachdem ob Du ein PC- oder Mac Nutzer bist, entscheidet sich die Wahl des Interfaces bereits an der Basis. So bietet der MAC andere Standards als der PC. Hier alle gängigen Anschlussarten von Audio-Interfaces im Überblick.
USB Interfaces
Die bekanntesten Interfaces sind USB Interfaces. Sie sind ideal für Laptop und PC, da sie lediglich mit einer freien USB-Schnittstelle angeschlossen werden müssen. Außerdem sind sie oftmals günstiger als herkömmliche Audio Interfaces. Sie können sowohl am PC, wie auch am MAC angeschlossen werden und sind mittlerweile die am weitesten Verbreiteten Typen von Interfaces. Diese Interfaces sind extern, d.h sie müssen nicht in den Computer eingebaut werden.
Immer noch Standard - vor allem bei kleinen Interfaces - ist USB 2.0. Mittlerweile gibt es auch USB 3.0 Interfaces, die bis zu 10x schneller sind und daher auch -theoretisch- mehr Signale gleichzeitig verarbeiten können und latenzfreier arbeitet.
Neuerding setzen sich immer mehr Audio-Inferfaces mit USB-C Anschluss durch. Diese laufen sowohl auf Mac und PC, aber auch am Smartphones, Tablets, die den mittlerweile stark verbreiteten USB-C Stecker besitzen.
FireWire Interfaces
Firewire Audio Interfaces funktionieren anders als die mit USB-Schnittstellen. Sie arbeiten etwas schneller und verhindern so Verzögerungen bei der Musikaufnahme oder -wiedergabe. Die meisten Laptops und PC haben allerdings keine Firewire-Schnittstelle, deswegen muss vor dem Kauf ein Upgrade für die Hardware gemacht werden. Anders sah es bisweilen beim MAC aus. Hier war FireWire quasi der Standard und konnte ohne Nachrüstung sofort betrieben werden. Der Gewindigkeitsvorteil gegenüber USB 2.0 ist in der Praxis nicht bemerkbar.
Es gibt zwei Arten von FireWire Audio-Interfaces: die ältere FireWire 400, die ca. die gleiche Geschwindigkeit wie USB 2.0 hat und FireWire 800, die fast doppelt so schnell ist. Seit Jahren war FireWire der Standard für High-Speed-Audio-Interfaces und wurde fast ausschließlich auf Mac-Computern gefunden.
Die meisten modernen Computer verbinden sich mit FireWire-Audio-Interfaces über FireWire an Thunderbolt-Adapter. FireWire bietet reichlich Leistung für die meisten Studio-Bedürfnisse. Außerdem haben sie den Vorteil, sehr erschwinglich bei einer hohen Bereitstellung von Kanälen zu sein.
Thunderbolt Interfaces
Thunderbolt Audio Interfaces sind die besten und professionellsten – schneller als USB und Firewire Interfaces. Mit ihrer hohen Datenübertragungsgeschwindigkeit und somit noch unwahrscheinlicher für Verzögerungen im Ablauf, gehören sie leider auch zu den teuersten. Wer also gerade dabei ist sein eigenes, kleines Studio einzurichten, den empfehlen wir noch abzuwarten, denn meistens arbeiten Profis mit Thunderbolt Interfaces.
Thunderbolt-Interfaces bieten Konnektivitätsgeschwindigkeiten doppelt so schnell wie USB 3.0 und über 12 mal so schnell wie FireWire 800. Während Thunderbolt Ports universell auf modernen Macs zu finden sind, sind sie ungewöhnlich auf Windows-PCs und viele beliebte Thunderbolt Audio-Interfaces unterstützten daher nicht das Windows-Betriebssystem.
Mobile, Tablet, iOS Interfaces
Auch auf den kleinsten Geräten wird Musik gemacht. Für die Aufnahme auf mobilen Endgeräten, wie das iPad oder iPhone, gibt es ebenfalls Audio Interfaces. Damit kann man zum kleinen Preis auch unterwegs aufnehmen.
PCI Interfaces
PCI Audio Interfaces gehören zum alten Standard und sind mittlerweile nicht mehr so beliebt, da man eine zusätzliche PCI-Karte in dem PC einbauen muss. Einige haben zwar analoge Eingänge – aber einige auch nicht und für die Mikrofone werden daher zusätzlich eine Breakoutbox und einen Vorverstärker benötigt.
Trotzdem ist die Latenz und Geschwindkeit von PCI Interfaces immer noch als gut anzusehen und selbst ältere Interfaces leisten heute noch sehr gute Dienste.
Die Qual der Wahl
Bei der Wahl des richtigen Interfaces müssen einige Sachen berücksichtigt werden. Im Vorfeld kann man sich Gedanken machen, ob und wieviele folgender Features benötigt werden:
- Anzahl der Eingänge
- Anzahl der Ausgänge
- Vorverstärker für Mikrofone
- Phantomspeisung für Mikrofone
- Kopfhörerausgänge
- Midi-Out
- Midi-In
Für das simple Homerecording Studio reicht ein Interface mit 1-2 Ausgängen und 1-2 Eingängen. Meist sind XLR-Eingänge mit kombinierten 6.3er Klinkeneingängen für Mikrofone bei den gängigen USB Interfaces direkt integriert. Die Phantomspeisung ist meist per Kippschalter zuwählbar. Soundkarten bis um die 150 € Marke sollten ausreichen, seine Boxen, ein Mikrofon, Kopfhörer und eventuell noch einen Plattenspieler komplett anzuschließen.
Meistens werden im Profi-Bereich entweder mehr Eingänge oder bessere Wandler benötigt. Vor allem RME Interfaces sind mit FireWire Technik und zahlreichen Eingängen in Profi-Studios der Welt anzutreffen.
Wichtige Begriffe
- Latenz: Bezeichnet die Verzögerung, mit der ein Signal eintrifft. Wird z.B. auf dem Midi-Keyboard eine Taste gedrückt, wird diese nicht sofort ausgegeben, sondern muss erst durch die Soundkarte verarbeitet und kann dann wiedergegeben werden. Die Latenz kann in der Soundkarte eingestellt werden und ist auch Treiberabhängig
- ASIO: Asio Treiber sind in der modernen Musikproduktion nicht mehr wegzudenken. Für eine niedrige Latenz werden ordentlich programmierte Asio-Treiber benötigt, die der Hersteller zur Verfügung stellt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn nicht jeder Hersteller kann auf allen Systemen stabil laufende Treiber gleich gut prorgrammieren. Abhilfe schaffen hier aber auch universelle ASIO-Treiber wie z.B. ASIO4ALL, die auf jeder Karte eingesetzt werden können.
- OPTICAL: Ist ein digitaler Ausgang der Soundkarte basierend auf Lichtwellenleitern. Diese klingen meist besser als das analoge Äquivalent.
- CINCH: Kann ein Ausgang - oder Eingang sein mittels Chinch-Anschluss. Findet sich z.B. bei Plattenspielern.
- 3.5 Klinke: Ist meistens der Kopfhörerausgang. Bei besseren Interfaces auch oft als 6.3er Klinke vorhanden. Eine 3.5er Klinke ist der "kleinere Klinkenstecker", wie er z.B. bei so gut wie allen Consumer-Produkten wie z.B. Handys etc. zu finden ist
- 6.3er Klinke: Ist entweder ein Kopfhörerausgang oder ein Eingang für Mikrofone oder Gitarren. Wird auch oft als Intrumenteneingang bezeichnet. Fast doppelt so dick wie die 3.5er Klinke findet er im professionellen Audio-Bereich Verwendung. Oft ist der Klinkeneingang auch mit dem XLR-Eingang als Kombieingang verschmolzen. D.h. man kann entweder XLR oder Klinke in ein und der selben Buchse betreiben.