Studio Monitore und Lautsprecher - Worauf ist beim Kauf zu achten?
Kennst du das? Dein Mix klang auf einer kleinen Soundanlage richtig gut, aber auf einem großen Soundsystem im Club oder im Studio sind Fehler zu hören? Das kann daran liegen, dass du die Musik nicht analytisch über die passenden Studiomonitore abgehört hast. Gute Studioboxen sind heute unverzichtbar in der Musikproduktion.
Studiomonitore: ehrliche Sounds
Im Gegensatz zu Hi-Fi-Lautsprechern muss die Musik über deine Studiomonitore nicht „gut“, also angenehm rund, klingen. Hier werden Frequenzbereiche weder angehoben noch abgesenkt. Stattdessen hörst du mit ihnen deine Musik neutral und akkurat ab, wie ein Arzt Herz und Lunge mit einem Stethoskop. Dort würdest du ja auch gern die Wahrheit hören anstatt einer geschönten Aussage.
Damit du deine Musik ordentlich abmischen kannst, also die Höhen anhebst, wo es dumpf klingt oder zu viel Bass rausnimmst, reichen Studiokopfhörer einfach nicht aus.
Man spricht hier auch von "Linearität". Studio Monitore sollen ein so ausgewogenenes und "unkünstliches" Klangbild wie möglich besitzen und alle Frequenzbereiche so detailgetreu (und laut) wie möglich abbilden.
Equalizer, Anhebung von Frequenzbereichen und Kompression sind genau das, was Studiomonitore NICHT an Board haben sollen. Künstler und Produzentzen verlassen sich auf Monitore, um mögliche Fehler oder Unvollkommenheiten zu korrigieren.
Wichtige Faktoren für den Kauf deiner Studiomonitore
Studiolautsprecher sind jeden Cent wert – wenn du die richtigen gefunden hast. Kläre also vor dem Kauf deiner Studiomonitore ab, was sie können müssen.
Welchen Musikstil produzierst du?
Hier geht es darum, souverän alle Töne und Frequenzen hör- und damit regelbar zu machen. Am Beispiel Bass erklärt: Für basslastige Musik wie Hip-Hop oder Techno brauchst du verlässliche Woofer von circa 6,5″ bis 8″. Für das Auflegen im Club sind zusätzlich Subwoofer wichtig. Abhörmonitore von 4″ bis 5″ sind ideal, wenn du Sprache und den Ton von Videos wiedergeben möchtest. Klassik und Jazz brauchen vergleichsweise wenig Bass.
Mit der Praxis kommt die Erfahrung
Falls du dir zum ersten Mal Abhörmonitore kaufst, sei beruhigt: Mit der Zeit entwickelt sich dein analytisches Hören immer weiter und mit der Erfahrung kommt die Routine beim Abhören. Such dir für den Anfang Hilfe von einem erfahrenen Praktiker, der ähnliche Musik produziert.
Aktiv- oder Passivlautsprecher?
Passive Lautsprecher: die trügerische Endstufe
Studiomonitore unterscheidet man in Aktiv- und Passivlautsprecher. Für passive Lautsprechermonitore ist eine sogenannte „optimierte Endstufe“ mit einer vorgeschalteten Frequenzweiche nötig. Das heißt, dass gar nicht alle Frequenzen der Musik wiedergegeben werden können. Die Folge ist, dass du unbewusst gegen die Mängel des Lautsprechers anarbeitest. Auf der nächsten Soundanlage treten diese Frequenzen dann besonders in den Vordergrund, beispielsweise dröhnt es dumpf oder klingt sehr spitz. Passive Studiomonitore gibt es in der Regel kaum noch.
Aktive Lautsprecher: Einzelfrequenzen gezielt steuern und abhören
Aktive Monitorboxen hingegen verfügen über eigene eingebaute Verstärker. Dank diesen erhältst du den optimalen neutralen Klang, der über eine Frequenzweiche fein abgestimmt wird. Diese kann alle Einzelfrequenzen den jeweiligen Studiolautsprechern zuordnen.
Moderne aktive Studiolautsprecher haben außerdem einen eingebauten Digitalwandler. Alle Komponenten in Aktivlautsprechern sind optimal aufeinander abgestimmt, weshalb sie heute zur Standardausstattung jedes Studios gehören.
Deine Entfernung zu den Studiomonitoren
Main-, Mid- und Nearfield
Die Abhörentfernung zu deinen Studioboxen ist sehr wichtig. Abhängig von der Größe deines Studios und der Distanz der Monitore zu deinem Arbeitsplatz wählst du zwischen Mainfield, Midfield- und Nearfield-Lautsprechern. Main-Monitore kommen in sehr großen Räumen und Studios zum Einsatz – meist neben weiteren Mittelfeldmonitoren. Eine Entfernung von 2 bis 4 m erfordert Midfield-Monitore.
Oft die beste Wahl: Nearfield-Lautsprecher
Nearfields sind die richtigen, wenn du nur in circa 1 bis 2 m Entfernung zu ihnen sitzt. Der Vorteil ist hier, dass du mit ihnen viele Umgebungsfaktoren, die die Akustik stören würden, ausblenden kannst: Wände, Möbelstücke oder verschiedene Oberflächen streuen die Frequenzen und verfälschen sie somit. Mit Nahfeldmonitoren erreichst du das klarste Klangerlebnis.
Achtung, Verwechslungsgefahr!
Vorsicht: Verwechsle aktive Monitorlautsprecher nicht mit passiven Nahfeldmonitoren. Letztere machen wegen ihrer vorkonfigurierten Endstufe das Unterscheiden für ungeübte Hörer manchmal schwer.
Ordentliche Lautsprecherleistung
Experten empfehlen 85 dB als optimale Abhörlautstärke. Damit du nicht mit Verzerrungen rechnen musst, sollten deine Monitorboxen einen deutlich höheren maximalen Druckpegel haben. Allgemein gilt: Je größer der Raum ist, desto mehr Leistung muss dein Abhörmonitor haben. In der Regel ist ein leistungsstärkerer Monitor auch größer.
Unterschätze dabei nicht die Raumakustik. Gegebenenfalls musst du mit Diffusoren oder Absorbern nachhelfen. Zum exakten Abhören der Bassfrequenzen ist ein Subwoofer unabdinglich.
Frequenzbereich
Ein-, Zwei- oder Dreiwegemonitor?
Je mehr Wege deine Studiomonitore haben, desto besser verteilen sich die Frequenzen, die dann auch noch umso realistischer wiedergegeben werden. Im Klartext heißt das: Bei einem Dreiwegemonitor werden die Frequenzen mittels Frequenzweiche auf drei verschiedene Membrane im Lautsprecher verteilt. Das lässt das Ergebnis besonders klar und realistisch klingen und somit exakter abhören.
Muss es ein Dreiwegemonitor sein?
Studiomonitore mit Hoch-, Mittel- und Tieftönern gelten bei vielen Produzenten als das Nonplusultra unter den Studiolautsprechern. Durch ihre aufwendige Konstruktion sind sie allerdings auch die teuerste Option. Es gibt auch sehr gute Zweiwege-Studiomonitore. Um hier die richtigen zu finden, musst du alle oben genannten Faktoren einbeziehen, die die Klangentwicklung mitbestimmen – etwa Musikstil, Größe des Studios und Umgebungsmaterialien.
Beim Kauf von Studio-Monitoren gibt es einige Dinge, die du beachten solltest, um sicherzustellen, dass du die bestmögliche Wahl triffst. Einige wichtige Faktoren sind:
- Frequenzgang: Der Frequenzgang gibt an, wie genau ein Monitor die verschiedenen Frequenzen wiedergibt. Du solltest sicherstellen, dass der Monitor einen möglichst flachen Frequenzgang hat, um sicherzustellen, dass du ein möglichst genaues Klangbild bekommst.
- SPL: SPL steht für die Schalldruckpegel. Du solltest sicherstellen, dass der Monitor einen möglichst hohen SPL hat, um sicherzustellen, dass er auch bei hohen Lautstärken noch gut klingt.
- Musiktyp: Bei elektronischer Musik wird meist mit einem Subwoofer nachgeholfen, um die tiefen Frequenzen genauer Abschätzen zu können, während dies bei klassicher Musik zum Beispiel eher nicht nötig ist
- Größe und Position: Die Größe und Position des Monitors beeinflussen die Klangwiedergabe. Du solltest sicherstellen, dass die Monitore die richtige Größe für den Raum haben und dass sie auf die richtige Höhe und den richtigen Abstand aufgestellt sind.
- Anschlüsse: Stelle sicher das die Monitore über die richtigen Anschlüsse verfügen und zu deinem Equipment passen.
- Preis: Wie bereits erwähnt, gibt es Studio-Monitore in allen Preisklassen. Du solltest dir im Klaren sein, wie viel Geld du ausgeben möchtest und welche Funktionen für dich am wichtigsten sind.
- Räumliche Anpassung: Einige Monitore bieten die Möglichkeit die Klangcharakteristik an den Raum anzupassen, wenn du in ungewöhnlichen Räumen arbeitest kann das sehr hilfreich sein.
- Referenzmonitore: Es gibt Monitore die extra für Referenzzwecke gebaut sind, diese Monitore sollten möglichst neutral klingen um eine objektive Wiedergabe zu ermöglichen
Wenn möglich sollte man diverse Modelle Probe hören und schauen, welches Klangbild einen am meisten Anspricht
Welcher Studiomonitor ist nun der richtige?
Einer für alle? Fehlanzeige
Du siehst: „Den“ perfekten Allround-Studiomonitor gibt es nicht. Stattdessen geht es hier viel um die örtlichen Gegebenheiten, die Frequenzen, die in deiner Musikrichtung wichtig sind und auch darum, dass du mit dem Studiomonitor arbeiten kannst.
Eine Sache der Erfahrung – und der eigenen Vorlieben
Den richtigen Studiomonitor zu finden, ist eben auch Typsache. Es gibt DJs und Musiker, die ihr Gehör so gut auf ihre Midrange-Monitore angepasst haben, dass sie die Mängel routiniert auf jedes beliebige Setup übertragen können. Andere sind perfektionistisch und bestehen auf das feine Abhören bis ins Letzte mit professionellen Dreiwegelautsprechern.
Was kosten gute Studio Monitore?
Der Preis für Studio-Monitore variiert je nach Qualität und Leistungsfähigkeit. Gute Studio-Monitore sind in der Regel ab etwa 300 Euro zu haben, aber es gibt auch sehr hochwertige Modelle, die mehrere Tausend Euro kosten können.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein höherer Preis nicht immer bedeutet, dass die Monitore auch besser sind. Es ist wichtig, die technischen Spezifikationen der Monitore sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie für den vorhergesehenen Raum geeignet sind.
Natürlich gibt es auch preisgünstige Alternativen, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und dennoch gute Ergebnisse liefern können.
Schwierige Entscheidung? Wir helfen dir gern weiter
Wenn du Fragen zu unseren Studiomonitoren von Profi-Marken wie Yamaha, Pioneer, KRK, Neumann, Hercules, Kali Audio oder Gibson hast oder eine Beratung brauchst, freut sich unser Kundenservice darauf, dir weiterzuhelfen.
Deine Zufriedenheit und dein Erfolg on Stage sind unsere oberste Priorität. In unserem Onlineshop findest du auch sämtliches Zubehör für deine Musikproduktion, darunter verschiedene Audio-Interfaces, Studio-Software und Controller.