Pioneer DJ DJM-S5 Mixer im Test

Der Pioneer DJ DJM-S5 ist ein Scratch-Mixer der mittleren Einstiegsklasse, der für die Verwendung mit Serato DJ Pro entwickelt wurde, die er bei Anschluss freischaltet und das Herzstück eines DVS-Setups bildet.

Er deckt alle Grundlagen für Scratch-DJs ab, die auf der Suche nach einem erschwinglichen Mixer mit Profi-Feeling sind.

Die Stärke des DJM-S5 ist sein professioneller Aufbau, einschließlich der gleichen Crossfader und Effekt-Paddles wie bei teureren Mixern. Aber mit nur vier Performance-Pads auf jeder Seite, die zudem eher hart und "klickig" sind als die Pads der größeren Geräte, muss man auch mit kleinen Abstrichen leben.

Erste Eindrücke/Einrichtung

Schon beim Auspacken fühlt sich der DJM-S5 mit seiner Metallplatte und der auffälligen roten Lackierung (andere Farben sind nicht erhältlich) "professionell" an. Er ist mit dem gleichen Magvel Fader Pro ausgestattet, der auch in den anderen Pioneer DJ-Scratch-Mixern verwendet wird, und es wurde eine transparente Platte an der Vorderseite des Mixers angebracht, damit man die Funktionsweise des Crossfaders sehen kann, was ein nettes Designmerkmal ist.

Der größte Teil des Layouts wird jedem DJ, der diese Art von Mixer/Controller gewohnt ist, vertraut vorkommen, mit dem klassischen DJM-S9-Layout für die EQs und Filter der beiden Kanäle und den exakt gleichen Paddles für die Effekte wie beim DJM-S7.

DJM-S5 Back Connections

Auf der Rückseite befinden sich Cinch-Buchsen für den Anschluss von Turnables oder Line-Level-Eingängen (umschaltbar), ein Aux-Eingang, Ausgänge für Master und Booth - nichts Ungewöhnliches hier, abgesehen von zwei USB-C-Buchsen anstelle von anderen Computer- oder Stromanschlüssen.

Das ist ein ziemlich mutiger Schritt, der uns gefällt. Der Mixer kann über ein Kabel vom Computer aus mit Strom versorgt werden, wenn man das möchte, oder man nutzt den zweiten USB-C-Anschluss, um den Mixer mit dem Stromnetz zu verbinden.

Das bedeutet, dass man den Mixer auch an Orten verwenden kann, an denen es keinen Strom gibt, solange man einen Laptop dabei hat, oder ihn über eine Powerbank mit Strom versorgen kann (obwohl Pioneer DJ nicht garantiert, dass dies funktioniert, hat es bei uns gut funktioniert). Es ist jedoch kein Adapter in der Box, so dass man einen eigenen Stromadapter organisieren muss (z.B. vom Smartphone), an den man das mitgelieferte Kabel anschließen kann.

Wenn man einmal herausgefunden hat, wie man ihn mit Strom versorgt, kann man Serato DJ Pro auf dem Laptop installieren (kostenlos, man muss sich nur auf der Serato-Website registrieren) und den Mixer an den Computer anschließen, um Serato zu aktivieren.

Und damit kanns dann auch schon losgehen...

Im Einsatz

Das erste, was man wahrscheinlich tun möchte, ist, den Crossfader mit dem mechanischen Feeling Adjust-Regler einzustellen, bevor man sich dann mit der Software-Integration vertraut macht.

DJM-S5 Crossfader Feeling Adjust

Der einzige Standalone Effekt ist der Filter. Wenn man also "normale" Platten oder Quellen abspielt und den Mixer abseits der Software als einfachen Hardware-Mixer verwendet, ist dies der einzige Effekt, mit dem man arbeiten kann. Schließt man jedoch den Mixer an einen Computer mit Serato DJ an, kann man auf alle Serato-Effekte zugreifen und somit die Paddles und andere Effektsteuerungen verwenden.

Das Gerät schaltet zwar Serato und Serato DVS frei, aber sei dir darüber im Klaren, dass Serato dir seine Upgrades verkaufen will, so dass du für den Zugriff auf alle 57 Effekte, die Serato zur Verfügung stellt, extra bezahlen musst. Außerdem muss man für Seratos Pitch 'n Time, das für hochwertiges Pitch-Shifting benötigt wird, extra bezahlen. Die Standardeffekte sind jedoch mehr als genug, um damit ordentliche Mixes an den Tag zu legen und für viele DJs wahrscheinlich auch erst einmal ausreichend.

Wie bei vielen anderen Scratch-Mixern von Pioneer und anderen Herstellern, die das gleiche Prinzip verwenden, lassen sich die Effekte mit den Paddles intuitiv bedienen, und je nachdem, in welche Richtung man sie drückt, lassen sich die Effekte einfach einschalten oder "locken". Zu beachten ist, dass man immer nur Zugriff auf einen einzigen Effekt auf beiden Decks hat.

DJM-s5 Padd and FX Section

Die RGB-Performance-Pads werden DJs spalten: Einerseits kann man jedem Deck eine andere Serato-Performance-Funktion zuweisen, was bei preiswerten Mixern oder solchen der ersten Generation nicht immer der Fall ist, und man hat Zugriff auf alle Serato-Performance-Pad-Funktionen. Andererseits sind die Pads selbst die (vermutlich billigere) "Klick"-Variante und nicht die schöneren, leichtgängigen Pads, die man bei den teureren Mixern findet.

Zudem gibt es nur vier pro Seite, so dass man die "Bänke" mit einer Taste 1-4/5-8 wechseln muss, um auf den zweiten Satz von vier Pads zuzugreifen.

Neue Pad-Funktionen

Allerdings verfügt der Mixer über zwei neue Pad-Funktionen. Die erste heißt "Scratch Cutter" und imitiert sechs Crossfader-Cut-Patterns, wenn sie über die Paddles aktiviert werden. Alles, was du dann tun musst, ist den Plattenteller oder das Jogwheel zu bewegen. Als Performance-Tool macht es tatsächlich ziemlich viel Spaß, da man damit einfache Cut-Scratches bis hin zu komplexeren Transformer-Scratches (wie sie von DJ Jazzy Jeff entwickelt wurden) emulieren kann.

Wir fanden, dass die Bedienung intuitiver ist als der verwirrende "Jog Cutter" Feature, der mit dem DDJ-FLX6-Controller von Pioneer DJ eingeführt wurde.

Die zweite neue Pad Funktion heißt "Crossfader Hot Cue". Dabei handelt es sich um eine Variation einer Funktion, die schon seit langem in DJ-Systemen zu finden ist. Sie startet die Wiedergabe des Decks, wenn man den Crossfader von der Kante des zuletzt gewählten Cue-Punkts wegbewegt, um einen Stutter-Effekt zu erzielen. Dies ist nützlicher, da es das Antippen eines Hot-Cue-Buttons zum Stottern eines Tracks emuliert, was mit DVS-Systemen sonst nicht möglich ist.

Und das war's auch schon.
Crossfader-Kurve und Reverse sind eher Tastenfunktionen als Hardware-Bedienelemente (was bei vielen Funktionen dieses Mixers der Fall ist), und insgesamt definiert sich der Mixer ebenso sehr durch das, was er nicht hat, wie durch das, was er hat - keine dedizierten Autoloop-Bedienelemente, nur einfache Library-Bedienelemente, nur Serato-Software-Effekte (abgesehen von den Filtern ist nichts an Bord)... Das ist allerdings normal für einen Mixer, der auf dieses Marktsegment bzw. diese Preisklasse abzielt.

Der Klang des S5 ist dafür Frei von Fehlern und als klar und präsent zu definieren. Man bekommt genau das raus, was über die Eingangsquellen eingespielt wird. Hier haben sich die Pioneer DJ-Ingenieure keinen Patzer erlaubt.

Und noch ein kleines Detail: Der Mikrofonkanal ist an das Audio-Interface geroutet, d. h., wenn du z. B. einen Livestream produzierst, hört dein Publikum, wenn über das Mikrofon ein Signal kommt, auch wenn das Audio-Interface deinen Livestream gerade streamt - was bei DJ-Equipment oft nicht der Fall ist und in der heutigen Zeit eine nützliche Funktion darstellt.

Fazit

Der DJM-S5 ist ein solider Scratch-DJ-Mixer, er sieht gut aus, hat hochwertige Komponenten verbaut (wenn man über die schwächeren Performance-Pads hinwegsehen kann) und deckt die Grundbedürfnisse eines DVS-Setups gut ab.

Das Fehlen von Onboard-Hardware-Effekten ist in dieser Preisklasse zu erwarten, aber zumindest sind Filter verfügbar, wenn man Standalone auflegt. Die USB-C-Stromversorgungssystem ist mutig aber ein Schritt in die richtige Richtung (wie wir finden) und die neuen Serato-Funktionen sind zumindest eine interessante Neuerung.

Konkurrenz? Wahrscheinlich kommt der Numark Scratch dem am nächsten - aber der hat noch weniger Funktionen und ist auch deutlich günstiger. Der größte Vorteil gegenüber diesem Mixer ist unser Ansicht nach, dass der DJM-S5 die Möglichkeit hat, für jeden Kanal unterschiedliche Pad-Einstellungen vorzunehmen und vollen Zugriff auf die Performance-Pad-Funktionen von Serato besitzt.

Nein, der DJM-S5 verfügt nicht über die fortschrittlicheren Bedienelemente des DJM-S7 und DJM-S11, aber das sind viel komplexere und aufwändigere Mixer, für die man natürlich auch viel mehr bezahlt. Für viele DJs, insbesondere für Anfänger und Hobby-DJs, wird das, was hier geboten wird, ausreichen:
Nichts fühlt sich billig an und als Performance-Instrument, selbst mit nur vier Pads pro Serato-Deck, macht der DJM-S5 seine Sache gut.

Wenn man noch alte Decks herumliegen hat, die man als Teil eines DVS-Systems in die digitale Welt bringen möchte, und einen einfachen Mixer sucht, der sofort mit Serato DJ Pro funktioniert und die meisten der wesentlichen Funktionen von Mixern bietet, die viel mehr kosten, ist dieser Mixer eine gute Wahl. Einfach noch Timecode-Vinyl auf den Plattenteller legen und schon kann es losgehen.

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