Akai MPC Key 61 im Test

AKAI Professional ist eine der angesehensten Marken im Bereich der Musikproduktionshardware. Sie sind nicht nur in allen Kategorien von MIDI-Controllern vertreten, sondern haben die Branche auch mit ihrer Standalone-Hardware der MPC-Serie revolutioniert, mit der man auch ohne eine DAW (Digital Audio Workstation) einen kompletten Track erstellen (oder zumindest die Grundlagen dafür schaffen) kann.

Das erste MPC-Modell, die MPC60, stammt aus dem Jahr 1988 und war ein bahnbrechendes Produkt, das die Grenzen des Samplings neu definierte. Zu den namhaften Nutzern der MPC gehören Produzenten wie J Dilla, DJ Shadow, Kanye West und viele mehr.

30 Jahre später wurde die MPC Live geboren, die die leistungsstarken Sampling-Fähigkeiten um ein 7-Zoll-Touch-Display erweiterte, auf dem man Samples und Sequenzen editieren und an bis zu 128 verschiedenen Spuren arbeiten konnte - eine ähnliche Erfahrung wie bei DAWs.

Wir alle wissen, dass DAWs wie Ableton oder FLStudio zwar den Komfort bieten, dass man alles auf demselben Bildschirm erledigen kann, ohne verschiedene Synthesizer, Drumcomputer und Effektgeräte miteinander verbinden zu müssen, aber ein Standalone-Fan wird immer Kompromisse bei der Bequemlichkeit eingehen, wenn es um physische Knöpfe, Drumpads und echte Tastaturen geht.

Genau hier zeigt sich die Stärke der MPCs, denn man kann ganz ohne Computer mit ihnen arbeiten, hat alle physikalischen Vorteile und kann von jedem externen Gerät direkt auf sie aufnehmen und mit dem Sound in der leistungsstarken MPC-Software weiter bearbeiten.

Eine Sache hat bei den MPCs allerdings immer gefehlt: Die Instrumente bzw Sounds.
Bis jetzt mussten wir uns auf Samples verlassen, was für die Erstellung von Melodien eine interessante Methode sein kann, aber viele Produzenten arbeiten in die aktuellen Zeit lieber mit Instrumenten als mit Samples.

Hier revolutioniert AKAI einmal mehr die Branche mit der brandneuen MPC KEY 61,  einer neuen Standalone-MPC in Form eines Workstation-Keyboards, mit 61 anschlagdynamischen Tasten mit Aftertouch. Es besitzt die selbe Verarbeitungsqualität wie die MPC ONE, das Gehäuse ist aus Hartplastik, aber es ist robust genug, um eine Show auf einer Bühne zu überstehen.

Akai MPC Key 61 Front view

In Bezug auf die Hardware ist die auffälligste Neuerung die Verdoppelung des RAM und des internen Speichers im Vergleich zur MPC Live, denn sie verfügt über 4 GB RAM und 32 GB internen Speicher sowie einen SSD-Slot, so dass man im Grunde bis zu 32 Terabyte Samples speichern kann. Der zusätzliche Arbeitsspeicher ist ein willkommenes Upgrade für die MPC Key 61, denn so lässt sich definitiv enstpannter mit Samples arbeiten.

Die große Tastatur mit 61 Tasten mit Anschlagdynamik macht sie zu einer ganz neuen Kategorie von Standalone-Musikproduktionshardware, die Produzenten helfen soll, Ideen auf einfache und schnelle Weise festzuhalten oder es noch einfacher zu machen, einen kompletten Track ohne Computer zu komponieren. Sie läuft mit der gleichen MPC2-Software, bietet aber zusätzlich 25 Plugin-Instrumente mit über 6500 Presets.

Die verschiedenen Sounds lassen sich im Handumdrehen durchsuchen und schnell bearbeiten. Alle wichtigen Parameter für die Bearbeitung der einzelnen Instrumente stehen dabei zur Verfügung. Außerdem lässt sich der bearbeitete Sound in einem leeren Slot speichern, so dass er später leicht wiedergefunden werden kann.

Mit der Tastatur und den Pads kannst du gleichzeitig mit Samples und Instrumenten spielen und alles auf dem Multitouch-Display vorhören.

Akai MPC Key 61 Detail View

Die Transportsteuerungen sind von der MPC X übernommen worden. Es handelt sich dabei um selbsterklärende Basiselemente, die den Arbeitsablauf beim Navigieren in der Zeitleiste erheblich erleichtern, da sie das Blättern in kleineren oder größeren Schritten ermöglichen.

Es gibt viele physische Tasten, darunter welche für Read / Write-Automation, sowie für MUTE, MIX, GRID, EDIT, SAMPLE EDIT, TIMING CORRECTION, UNDO und die neue KEYBOARD CONTROL-Taste - hier kann man einstellen, wie die Tastatur mit dem System selbst interagiert: Einstellungen für Aftertouch, Transponierung nach oben/unten, und vieles mehr.

Der Touch Strip ermöglicht es dir, das Keyboard auf einer ganz neuen Ebene zu nutzen. Er ist besonders praktisch für Live-Performances mit Echtzeit-Effekten und der Möglichkeit, Parameter im laufenden Betrieb zu bearbeiten.

Es gibt zwei SHIFT-Tasten, was bei einem so großen Gerät mit einer Breite von fast einem Meter sehr nützlich ist und die Bedienung erleichtert.

Was die Anschlüsse angeht, so bietet es alles, was wir von einer eigenständigen Hardware auf diesem Niveau erwarten würden:

  • 3 Fußpedaleingänge für Expression, FS2, Sustain
  • 3 MIDI-Anschlüsse: THRU, IN, OUT
  • 8 CV/Gate-Anschlüsse
  • 2 XLR/Klinken-Kombo-Audioeingänge - sie können auf Instrumenten- oder Line-Pegel eingestellt werden. Außerdem geben sie Phantomspeisung ab, wenn du mit einem Kondensatormikrofon aufnehmen möchtest.
  • 4 Audio-Ausgänge
  • 1 Kopfhörerausgang
  • 2 USB-Anschlüsse für USB-Sticks
  • 1 USB-B-Anschluss für den Anschluss an den Computer

Akai MPC Key 61 Connections

Das Gerät wird zu einem mächtigen Werkzeug, wenn es um Konnektivität geht, denn auch wenn die Workstation einen Track komplett alleine produzieren kann, können Musiker es mit modularen Racks verwenden und mit seinem leistungsstarken Sequenzer andere Geräte per Midi ansteuern. Die MPC wird hier wie gehabt die Kommandozentrale und regelt alles.

Die MPC Key 61 ist mehr als eine MPC mit Tastatur, denn sie bietet eine ganze Reihe fantastischer Sounds, die sich nach Wünschen editieren lassen. Das ermöglicht es dir, die Grundzüge eines kompletten Tracks in einem extrem schnellen Tempo zu erstellen. AKAI ist sehr gut darin geworden, dir die Werkzeuge für die Bearbeitung deiner Tracks einfach auf dem Touchscreen und mit Hilfe der intuitiven Knöpfe und Regler zu geben.

Man sollte jedoch bedenken, dass es sich zwar um ein echtes Standalone Kraftpaket handelt, man aber dennoch den MPC-Workflow erlernen muss. Obwohl das Gerät mit vielen fantastischen Funktionen ausgestattet ist, benötigt man zumindest einige Grundkenntnisse in der Musikproduktion, um nicht vom großen Funktionsumfang erschlagen zu werden.

Das Akai MPC Key 61 bietet so ziemlich alles, was eine moderne DAW auch leistet:

Mehr als 100 Effekte in Studioqualität bis hin zu unglaublichen Sampling-Fähigkeiten, Plug-ins, Instrumente sowie Mixing-Tools - die Workstation überschreitet also wirklich die Grenzen der Standalone-Hardware und wird sicherlich einen besonderen Platz bei vielen Musikproduzenten bekommen.

Wir hoffen wirklich, dass AKAI diesen Weg weiterverfolgen wird und vielleicht in naher Zukunft auch eine kompaktere Version auf den Markt bringen wird, so etwas wie eine MPC Key 25 für das mobile Producing.

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