Pioneer DJ DDJ-FLX4 im Test

Der DDJ-FLX4 ist ein großer Schritt nach vorne, denn er ist nicht nur Serato-kompatibel, sondern funktioniert auch mit rekordbox für PC und Mac sowie auch mit mobilen Geräten und einer bald erscheinenden Version von rekordbox für iOS und Android. Zusammen mit neuen Mixing-Hilfen und Effekten stellt er den neuen Standard für DJ-Controller der Einstiegsklasse dar.

Ob alles wie gewünscht funktioniert und wie sich der neue FLX4 Controller schlägt, erfährst du in unserem Review.

Erster Eindruck / Einrichtung

Der DDJ-FLX4 ähnelt auffallend dem DDJ-400, den er auch laut Pioneer DJ ersetzten soll.

Das ist eine gute Sache: Der DDJ-400 war ein sehr beliebter Controller, der für seine Preisklasse so ziemlich alles richtig gemacht hat. Wir sehen es positiv, dass er sich nicht am DDJ-FLX6 orientiert hat, der die ersten Gehversuche gemacht hat, rekordbox und Serato unter eine Haube zu bringen.

Es handelt sich also um einen einfachen Zweikanal-Controller mit einer etwas abgespeckten Mixer-Sektion, die immer noch Ähnlichkeit mit den Top-Mixern von Pioneer DJ hat. Er verfügt über einfache 4.3 Zoll Plastik-Jogwheels (ohne Beleuchtung oder Display), zwei Sätze von acht einfarbigen, gummierten Performance-Pads und die üblichen Loop-, Library- und Pegelregler von Pioneer DJ.

Die Ecken des Kunststoffgehäuses sind nun abgerundet, die Farbgebung ist dunkelgrau statt schwarz wie beim DDJ-400, und die Jogwheels haben eine attraktive matte Oberfläche. Aber abgesehen von zwei unauffälligen neuen Tasten (mehr dazu später), sieht alles wie von Pioneer DJ gewohnt aus.

flx4 detail view

Auf der Rückseite befindet sich nun ein USB-C-Anschluss mit zwei Buchsen, eine für die Stromversorgung und eine für eine Computerschnittstelle - obwohl das Gerät normalerweise über den Bus mit Strom versorgt wird, sodass man sich keine Gedanken über den Stromanschluss machen muss, es sei denn, man möchte auch ein mobiles Gerät aufladen.

Ja, ein mobiles Gerät: Der Controller funktioniert nicht nur mit rekordbox und auch mit Serato DJ auf Windows und Mac, sondern auch mit rekordbox für iOS und Android, welches Anfang 2023 erscheinen soll.

FLX4 Back viewEine angenehme Besonderheit ist, dass der Mikrofoneingang über den USB-Anschluss mit dem Computer verbunden ist, so dass das Mikrofon bei Streams (oder Aufnahmen) hörbar ist, ohne dass ein zusätzlicher Mixer benötigt wird, wie es bei DJ-Geräten oft der Fall ist (und beim DDJ-400 der Fall war).

Zum Einrichten muss man den Controller nur per USB mit einem PC oder Laptop verbinden und die kostenlose rekordbox- oder Serato DJ Lite-App herunterladen.

Ein komplizierte Installation von Treibern oder eine umständliche Einrichtung entfällt. Der Controller wird direkt nach dem Anschluss an den USB-Port von der DJ-Software erkannt und ist sofort einsatzbereit.

Dann kann man entweder lokale Musik, die man bereits besitzt, zur DJ-Software hinzufügen oder sich bei einem Streaming-Dienst anmelden und Online-Quellen auflegen.

Aktuell werden folgende Plattformen unterstützt:

  • TIDAL
  • SoundCloud Go+
  • Beatport Streaming
  • Beatsource Streaming

Der FLX4 im Einsatz

Der FLX4 macht seinem Vorgänger (DDJ-400) alle Ehre und steht diesem praktisch in nichts nach. Wie auch der DDJ-400 ist der FLX4 kein professionelles High-End Gerät und möchte dies auch gar nicht sein. Er ist für Einsteiger, Umsteiger, zum Üben oder als Zweitgerät gedacht, für professionelle DJs, die unterwegs Sets vorbereiten wollen.

Abstriche muss man bei den Performance-Pads machen. Diese sind sowohl in der Leistung als auch im Feedback begrenzt und sind nicht so hochwertig, wie bei professionellen Controllern. Auch die Ausgangssektion ist sehr rudimentär und bieten lediglich einen Cinch Master-Ausgang an. Der FLX4 wird also eher nicht an große und professionelle Anlagen angeschlossen werden.

Die Klangqualität über USB ist für die Preisklasse einwandfrei, der Kopfhörer-Ausgang ist laut genug für ein busgespeistes Gerät.

Alle grundlegenden DJ-Funktionen sind vorhanden, darunter ein Dreiband-EQ und ein Gain-Regler pro Kanal, Deck-VUs (aber keine Master-VUs), ein reduzierter, aber funktionaler Beat-FX-Bereich und zwei neue und spannende Funktionen speziell für Anfänger.

flx4 mixer sektion

Der FLX4 bietet wie auch der DDJ-400 also eine solide und gut funktionierene Basis für alle Neulinge an mit allem was man braucht, um digital auflegen zu können.

Aber der DJ-Controller hat auch zwei spannende Smart-Mixing Features, zumindest wenn man Anfänger ist oder einfach ein DJ, der Gimmicks und Spielereien mag. Schauen wir uns diese an:

Smart CFX

Die Drehregler unter den Dreiband-EQs pro Kanal sind Filter - so weit, so gut. Aber wenn man auf " Smart CFX" tippt, werden sie zu Ein-Knopf-Makroeffekten, die zwei (oder mehr) Effekte miteinander vereinen und so Kombinationen ermöglichen, die auf andere Weise nur schwer zu erreichen wären.

Einige kappen die Musik komplett, andere verstärken sie. Die Effekte genau zu beschrieben ist schwierig, aber hier genügt es zu sagen, dass sie gut klingen und eine Menge Spaß machen und einige spannende Möglichkeiten bieten. Wer gerne experimentiert, wird hier auf seine Kosten kommen.

Smart Fader

Hier scheiden sich die Geister. Manche DJs werden Smart Fader mögen, andere wiederum finden es unnötig. Wir fanden es insgesamt eine cooles Feature, um auch Einsteigern erste Erfolge zu vermitteln.

Wenn du das Feature aktivierst, wird dein Crossfader zu einer fast idiotensicheren Methode, um zwischen zwei beliebigen Songs zu mischen, unabhängig von Genre oder BPM. Und so funktioniert's:

Du schaltest die Funktion ein, beginnst mit der Wiedergabe deines neuen Songs (das Gerät stellt sicher, dass er "im Takt" ist) und bewegst dann langsam den Crossfader hinüber. Dabei synchronisiert das Gerät die Tracks und ändert die BPM, so dass beide Tracks übereinstimmen, indem es die BPM nach und nach vom alten zum neuen Track verschiebt.

Gleichzeitig werden die Bässe des alten Tracks abgesenkt, und als Zugabe gibt es noch ein bisschen Echo, wenn der alte Track verschwindet. Es ist alles so konzipiert, dass es die Übergänge für dich optimiert, ohne dass du besonders viel tun musst.

Das Feature funktionierte bei uns mit einer ganzen Reihe von Musik ganz ordentlich. Wie bei all diesen Dingen gilt auch hier, dass es in den Händen eines talentierten DJs ein wirklich überzeugendes Feature sein kann.

Fazit

Mit der Veröffentlichung des DDJ-FLX4 hat Pioneer DJ den DDJ-400 in den Ruhestand geschickt und ihn durch ein Gerät ersetzt, das für die nächsten Jahre der Standard für DJ-Controller der Einstiegsklasse sein wird.

Der Controller funktioniert mit den beiden größten DJ-Programmen, er arbeitet mit Smartphones, Tablets, Mac und Windows, er beherrscht alle Grundlagen und hat einige großartige neue Funktionen, die vor allem für Anfänger und - im Fall des Smart CFX - auch für viele weitere DJs wirklich nützlich sein werden.

Er nimmt einige der besten Teile des schwächeren DDJ-200, fügt die besten Teile des DDJ-400 hinzu, dringt nicht zu weit in das Gebiet des DDJ-FLX6 ein und bietet auch Livestream-Mikrofonunterstützung.

Der FLX4 ist ein würdiger Nachfolger des DDJ-400 und bekommt von uns die volle Empfehlung für alle, die einen professionellen Einsteiger-Controller suchen!

Übrigens: Die Abmessungen des FLX4 sind identisch mit denen des DDJ-400. Sämtliches Zubehör wie Taschen, Flightcases und Abdeckungen, die für den DDJ-400 entwickelt wurden, sind auch mit dem FLX4 kompatibel.

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