Ultimative DJ Setup Guide - Alles was du über das richtige Equipment zum Auflegen wissen musst

Eines der interessantesten Dinge an der Arbeit eines DJs ist die Fülle an elektronischen Geräten, denen man begegnet. Unterbewusst fangen viele Leute gar nicht unbedingt damit an, weil sie mixen wollen, sondern weil sie all die blinkenden Gadgets und Tools interessant finden. Was auch immer deine Motivation ist, es ist wichtig, dass du dir Gedanken um das richtige Setup machst und verstehst, wie alles miteinander zusammenhängt.

Im folgenden Ratgeber erhältst du alle Informationen die du benötigtst, um das passende DJ Setup für dich zu finden.

Hier ist schon mal das Inhaltsverzeichnis, so dass du schnell zum gewünschten Setup kommst

Es ist wichtig zu wissen, dass man mit einem kleinen Budget beginnen kann, aber es nach oben praktisch kaum Limits gibt. So ist es gut, mit einem klaren Blick von Anfang an zu beginnen, und im Auge zu behalten, was man am Ende erreichen möchte.

Unabhängig von der Art des Aufbaus, über den wir sprechen, gibt es 4 wichtige Eckpunkte:

  • 1. MEDIEN - deine Musik; sie kann analog oder digital sein
  • 2. PLAYER - eine Software oder ein Gerät, das die Musik abspielt
  • 3. MIXER - hier werden die Tracks, die du abspielen willst, nacheinander zusammengeführt; der Mixer kann eine Software oder ein externer Mixer sein; die Medien, die durch den Mixer laufen, werden MIX genannt
  • 4. SOUND - das Signal vom Mixer geht zu den Lautsprechern (oder zum Verstärker, wenn du passive Lautsprecher verwendest); wir werden es in unseren Setup-Beispielen nicht erwähnen, weil das Soundsystem keinen Einfluss auf das verwendete DJ-Setup hat, du musst nur auf die Anschlüsse achten

Der Weg zwischen diesen Stationen führt über Kabel. Deshalb solltest du immer darauf achten, welche Ein- und Ausgänge du zur Verfügung hast, wenn du deine Geräte mit dem Soundsystem verbindest.

Beginnen wir mit dem praktischsten und zugänglichsten Setup:

LAPTOP DJ

  • MEDIEN = Laptop
  • PLAYER = Laptop
  • MIXER = Laptop

DJ Laptop Setup

Das einfachste Setup ist Laptop + Lautsprecher.

In diesem Fall benötigt man nur eine Software, die beliebtesten sind Serato DJ , Traktor, rekordbox und Virtual DJ.

Die meisten DJ-Programme bieten alles, was man zum Mixen braucht: 2-4 Decks (Player), Mischpult, Effekte. Zunächst analysiert die Software deine Musik, damit du die Beats mit der SYNC-Funktion perfekt aufeinander abstimmen kannst, und dann spielst du mit dem Lautstärke-/EQ-Panel, um von einem Track zum anderen mit einem sanften Übergang zu wechseln.

Der Sound kann direkt vom Laptop-Ausgang an zwei Lautsprecher gesendet werden.

Es ist eine günstige und schnelle Lösung für kleine Hauspartys, aber der größte Nachteil ist, dass man keinen echten Mixer mit physischen Tasten verwendet, sondern die Maus, so dass man manchmal versehentlich den Ton abschneidet oder anhebt, den EQ nicht feinabstimmen kann und nicht an zwei Kanälen gleichzeitig arbeiten kann.

Hotkeys können zwar hilfreich sein, sind aber trotzdem nicht das Wahre. Außerdem ist zu beachten, dass DJ-Software eine Menge Prozessor- und Speicherplatz beanspruchen kann. Es werden mindestens ein 2-Kern-Prozessor und 8 GB Arbeitsspeicher empfohlen.

Wenn du Kopfhörer benutzen willst (was wir sehr empfehlen), um deinen nächsten Track zu hören, brauchst du dazu auch noch eine Soundkarte.

 

DJ Setup witrh Soundcard

Die Aufgabe der Soundkarte besteht in diesem Fall darin, den aus dem Computer kommenden Ton zu verteilen, zwischen den Lautsprechern und den Kopfhörern zu verteilen. Mit dem CUE-System der Software lässt sich wählen, welchen Kanal man über den Kopfhörer hören möchte.

Möglicherweise fragst du dich zu Recht, warum der Pfeil von der Soundkarte zu den Kopfhörern zeigt, wenn das Kopfhörerkabel in die Soundkarte gesteckt werden sollte. In allen Fällen zeigen die Pfeile die Richtung des Signals an.

In diesem Fall empfängt die Soundkarte das Signal vom Laptop über ein USB-Kabel und sendet es dann über einen Kanal an die Lautsprecher und über den anderen an die Kopfhörer.

Desktop-Computer können auf genau dieselbe Weise verwendet werden. Ein zusätzlicher Bonus ist, dass man mit der Software ganz einfach seine Mixe aufnehmen kann.

LAPTOP + CONTROLLER

  • MEDIEN = Laptop
  • PLAYER = Laptop >>>> Bedienung über DJ-Controller
  • MIXER = Laptop >>> Bedienung über DJ-Controller

DJ Setup Laptop and Controller

Denken wir noch ein wenig weiter über die vorherige Konfiguration nach. Wie bereits erwähnt, geht das einfache Mixen mit einem Laptop auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit.

DJ-Controller bieten eine Lösung für dieses Problem. Der Unterschied besteht darin, dass die Soundkarte in diesem Fall in einen Controller eingebaut ist, der nicht nur den Sound verteilt, sondern auch die Funktionen der Software den Tasten, Knöpfen und Jogwheels zuweist.

Das bedeutet, dass du den Laptop komplett aus der Hand legen und den Controller verwenden kannst, um Tracks auszuwählen, sie zu starten, die Lautstärke zu erhöhen oder zu verringern, die EQs-Regler zu drehen und mit den Jogwheels und dem Pitchfader zu Beatmatchen.

Der Laptop erledigt die Arbeit auf die gleiche Weise, der Controller wird nur zur Steuerung der Software verwendet, genau wie bei der Verwendung einer Maus, nur viel bequemer.

Über ein USB-Kabel kommuniziert der Controller mit der Software. Zwei der Schlüsselelemente sind die Jogwheels, mit denen man die Musik hin und her schieben kann. Wenn du das Tempo festgelegt hast, kann es sein, dass die Beats nicht schön übereinander laufen. Deshalb kannst du mit dem Jogwheel die Position des Tracks vorsichtig anpassen, bis sich die Beats überlappen, damit du sanftere Übergänge schaffst.

Wozu brauchen wir ein Jog-Wheel, wenn wir eine SYNC-Taste haben?

In Wahrheit brauchen wir es nicht unbedingt, denn die SYNC-Funktion vereinfacht das ganze Verfahren auf einen Tastendruck, aber es funktioniert nicht immer.

Manchmal kann die Software die Musik nicht richtig zuordnen und SYNC rutscht einfach durch, was ein manuelles Eingreifen erfordert. Es ist auch sinnvoll, das Beatmatching nach Gehör zu erlernen, da dies nützlich sein kann, wenn man auf einem Player spielt, der diese Funktion nicht hat, oder eine Back2Back-Session mit einem anderen DJ macht, der diese Funktion nicht nutzt, oder wenn man keine Zeit aufwenden möchte, um seine Musik durch die Software zu mappen (obwohl es empfohlen wird).

Der Controller ist eine der beliebtesten Lösungen, denn er ist in vielen Preisklassen und mit vielen Funktionen erhältlich. Die Software ist einfach zu bedienen und die meisten Hersteller bieten die Software selbst an. Es ist wichtig zu beachten, dass ein bestimmter Controller in der Regel mit einer oder höchstens zwei Softwareprogrammen funktioniert und diesen zugeordnet ist.

Die allerersten Controller boten nicht den Luxus, vom Hersteller gemappt zu werden, so dass man jede Funktion der Software den Tasten und Reglern des Controllers einzeln zuweisen musste.

Heute ist das völlig unnötig, wir empfehlen den Kauf eines Controllers, der für eine bestimmte Software vorgemappt ist. Es gibt auch inoffizielle Mappings, z.B. kann man sich ein Mapping für einen Controller herunterladen, der für Rekordbox entwickelt wurde, um ihn mit Traktor zu verwenden, aber das funktioniert selten gut.

Die Ausnahme ist, wenn man ein Profi ist oder ausgefallene Ideen hat und einen anderen Funktionsumfang benötigt. Darauf werden wir später eingehen.

Warum gibt es billigere und teurere Controller und was ist der Unterschied zwischen ihnen?

Die Preise werden durch die folgenden Faktoren beeinflusst:

Qualität der Soundkarte

Wenn man mit einem größeren Soundsystem spielt, wird das Problem mit der eingebauten Soundkarte das erste Problem sein, das auftritt. Je schwächer die Soundkarte ist, desto größer ist der Signalverlust und desto schwächer ist das Signal, das sie durch das Soundsystem senden kann. Daher werden Controller der Einstiegsklasse für ein Publikum von bis zu 50 Personen empfohlen.

Anzahl der Kanäle

Die Anzahl der Kanäle, die du über den Controller steuern kannst. Obwohl die meisten 2-Kanal-Controller allen 4 Kanälen der Software zugewiesen werden können, ist es umständlich, zwischen ihnen zu wechseln. Wenn man alle Kanäle nutzt und manchmal 3-4 Tracks übereinander legt, braucht man auf jeden Fall die zusätzlichen Kanäle, obwohl die meisten DJs nur bis zu 2 Kanäle auf einmal nutzen werden.

Funktionen und Benutzerfreundlichkeit

Wie viele Funktionen können dem Controller zugewiesen werden. In der Regel verfügt selbst der einfachste Controller über mindestens 2x8 Hot Cue-/Sampler-Pads, Cue-Taste, Play-Taste, Pitch Fader, Jog Dials, EQ, Volume Fader, Browse-Funktion, Loop In/Out.

Bei fortschrittlicheren Controllern lassen sich mehr Effekte steuern, sie verfügen über einen präziseren Pitch-Fader, ein größeres und reaktionsschnelleres Jogwheel usw.

Jog wheels

Wenn du auf viel Beatmatching/Scratching verzichten kannst, musst du dich nicht groß um die Jogwheels kümmern. Traktor X1, Z1, Xone K2 Controller sind die ideale Wahl; Traktor S8, wenn du fortgeschrittenere Funktionen brauchst.

Als Faustregel gilt: je größer, desto komfortabler, aber alles mit einem Durchmesser von mehr als 10 cm ist durchaus brauchbar. Normalerweise gibt es sie in einem Bereich von 11 bis 21 cm.

Displays

Viele Hersteller haben die Standard-Controller revolutioniert, die immer noch den Nachteil haben, dass man auf den Laptop schauen muss. Die fortschrittlichsten Controller zeigen die wichtigen Informationen auf einem (oder mehreren) Bildschirmen an, so dass man beim Mixen den Blick gar nicht mehr auf den Laptop richten muss.

Standalone-Fähigkeit

Arbeitet der Controller ohne einen Laptop oder nicht? Die teuren Controller funktionieren sogar ohne Computer. Du kannst deine Tracks, die von deiner Software zugeordnet wurden, auf ein USB-Laufwerk exportieren, sodass du zum Auflegen nicht einmal einen Laptop brauchst.

Anschlussmöglichkeiten

Während Einsteiger-Controller in der Regel über Cinch-Ausgänge verfügen, die für kleinere Lautsprecher ausgelegt sind, haben fortschrittlichere Controller XLR-Ausgänge, die für größere Beschallungsanlagen unerlässlich sind, um Signalverluste und Brummen herauszufiltern, vor allem wenn man mit Kabeln arbeitet, die länger als 3-4 Meter sind.

Bei größeren Anwendungen ist es äußerst wichtig, ob der Controller über einen BOOTH-Ausgang für DJ-Monitor-Lautsprecher verfügt oder nicht. Achte auch auf MIC-Eingänge, wenn ein Mikrofon verwendet werden soll.

DIGITAL STANDALONE

  • MEDIA = USB-Stick / USB-Festplatte
  • PLAYER = Standalone digitaler Media Player
  • MIXER = Standalone Mischpult (kann analog oder digital sein)

Standalone DJ Setup

Jetzt wollen wir in die andere Richtung gehen. Wie kann man ohne Laptop auflegen?

Wenn man kein Laptop dabei hat oder nicht mit einem arbeiten möchte, muss man natürlich seine Musik auf einem USB-Stick mitbringen.

In diesem Fall ist der DJ-Player ein eigenständiges Gerät, das über die folgenden Fähigkeiten verfügt

  • Bestimmen, wo der Track beginnen soll (CUE)
  • Ändern (Bending) des Tempos (PITCH FADER)
  • Den Track sanft hin und her schieben (JOG WHEEL)

Er kann noch viele andere Funktionen haben, aber das sind die wichtigsten.

Das Funktionsprinzip ist genau dasselbe wie bei einem alten iPod oder mp3-Player, aber die 3 Funktionen sind jedoch unerlässlich, um Musik überlagern zu können.

Der CUE-Punkt muss gesetzt werden, denn man beginnt den Track nicht immer bei 0:00:00, also von Beginn an.

Das Tempo muss synchronisiert sein. Es ist nicht möglich, einen Track mit 120 BPM mit einem Track mit 128 BPM zu mischen, sondern das Tempo muss mit dem PITCH FADER für beide Tracks gleich eingestellt werden.

Wenn das Tempo übereinstimmt, kann man mit dem JOG WHEEL die eine oder die andere Spur sanft umschalten, bis sich die Beats schön überlappen. Dies ist eine der wichtigsten Techniken, damit die Spuren gut ineinander übergehen.

Andere Techniken können verwendet werden, um gute Übergänge zu schaffen (z. B. HOT CUE, Sudden Cuts), aber früher oder später wirst du korrektes Beatmatching lernen müssen.

Obwohl diese Funktionen von entscheidender Bedeutung sind, verkaufen viele Musikgeschäfte auch Player, die nicht über alle drei der oben genannten Funktionen verfügen, was für Anfänger verwirrend sein kann. Deshalb empfehlen wir, in einem Geschäft zu kaufen, das sich auf DJ-Equipment spezialisiert hat oder zumindest eine anständige DJ-Abteilung führt.

In der Regel werden Geräte von Pioneer CDJs/XDJs, Denon Prime Media Playern empfohlen. Oder man nutzt alternative Einsteigergeräte von Gemini, Omnitronic und einigen anderen Herstellern.

Nachdem der Media Player vorhanden ist, muss der Ton in ein Mischpult eingespeist werden. Für Anfänger kann es entmutigend sein, all die Anschlüsse auf der Rückseite eines Mischpults zu sehen, aber grundsätzlich gibt es nur Eingänge und Ausgänge.

Das ist das Funktionsprinzip aller Mischpulte: Signal IN und Signal OUT.

Die Standard-Mixer haben 2 Kanäle, damit man das Signal von 2 Media-Playern einspeisen kann. Im Grunde genommen kann man an ein Mischpult so viele Medienabspielgeräte gleichzeitig anschließen, wie es Kanäle gibt. Media Player werden fast immer über Cinch-Kabel an den Mixer angeschlossen.

Ein DJ-Mixer verfügt über Lautstärkeregler, EQ-Regler und ein CUE-System für jeden Kanal.

Das CUE-System des Mischpults (wie auch die Software) hilft dir dabei, sicherzustellen, dass du, während dein Publikum zu dem Track feiert, der auf einem Kanal mit aufgedrehter Lautstärke läuft, den Kopfhörer benutzen kannst, um den nächsten Track zu hören, den du abspielen wirst: Du kannst den CUE POINT, das Tempo, die Lautstärke und die EQ-Einstellung einstellen, so dass du dein Publikum zum bestmöglichen Zeitpunkt überraschen kannst, und zwar mit einem schönen Übergang!

Einer der großen Vorteile von Standalone-Mischpulten ist, dass sie dank ihrer Bauweise auch größere Beschallungsanlagen bedienen können. Die meisten Mischpulte haben XLR-Master- und BOOTH-Ausgänge.

Man sollte immer zuerst entscheiden, auf wie vielen Kanälen man spielen möchte, denn davon hängt ab, wie viele Player und wie viele Kanäle man für das Mischpult benötigt. Wenn du alleine auflegst, reicht in der Regel ein 2-Kanal-Mixer aus. Für ein DJ-Duo oder mehrere DJs im Wechsel ist ein 4-Kanal-Mischpult praktischer, aber es erhöht die Kosten.

TIPP: Falls Du diese Form des Setups wählst, nimm immer mindestens 2 USB-Laufwerke mit Musik mit!
Manchmal manchmal funktioniert das Dateisystem einfach nicht, liest den Player nicht, spielt mit Rauschen, also solltest du immer ein Backup in petto haben!

ANALOG STANDALONE (Plattenspieler)

  • MEDIEN = Vinyl-Schallplatten
  • PLAYER = Plattenspieler
  • MIXER = Standalone Mischpult (kann analog oder digital sein)

Analogue DJ Setup with Turntables

Deshalb ist ein Discjockey auch ein Discjockey. Bis Anfang der 2000er Jahre, als digitale Abspielgeräte die Plattenspieler ersetzten, war dies die gängigste Form des Mixens. Der Hauptgrund dafür, dass sie bis heute überlebt haben, liegt darin, dass viele DJs ihre Sammlungen auf Vinylplatten aufbewahrt haben.

Die Nostalgie, die Haptik und der visuelle Reiz sind die Hauptgründe, die das Vinyl am Leben erhalten.

Auch wenn sie in gewisser Weise schwer und zerbrechlich sind und Kratzern und Schmutz ausgesetzt sind (was später zu einem knisternden Geräusch führt), sind sie doch ein sehr zuverlässiges Medienformat.

Hier muss man sich nicht mit dem Exportieren von Musik und dem Formatieren in die richtigen Dateisysteme herumschlagen und man muss sich nie Sorgen machen, dass man nicht abspielen kann (obwohl das Überspringen und einige Geräusche, die von der schmutzigen oder beschädigten Oberfläche kommen, ein Problem sein können).

Solange der Plattenspieler gut funktioniert und der Tonabnehmer auf das richtige Gewicht eingestellt ist, lässt sich mit Sicherheit alles abspielen, was man in der Sammlung hat. Das einzige, worüber du dir Sorgen machen musst, sind die schweren Taschen/Flugkoffer.

Die Theorie ist genau dieselbe wie bei der digitalen Version, der Unterschied liegt in der Handhabung der Tracks.

Während man beim digitalen Abspielgerät mit dem Jog-Dial die Musik hin und her bewegt, stupst man hier buchstäblich die Schallplatte oder den Plattenteller an (die Mutigeren fahren mit dem Pitch-Fader und beschleunigen/verlangsamen die Musik, bis die Beats perfekt synchronisiert sind).

Turntables sind auch bei Hip-Hop- und Scratch-DJs beliebt. Die fortschrittlicheren digitalen Abspielgeräte können das Scratchen emulieren, aber die meisten Scratch-DJs verwenden nach wie vor Schallplatten.

Man sollte nur Plattenspieler mit Direktantrieb kaufen, wenn man sie als DJ benutzen will. Plattenspieler mit Riemenantrieb sollten vermieden werden.

Direktantrieb bedeutet, dass der Plattenteller vom Motor über eine Welle gedreht wird. Die Welle kommt jedoch nicht direkt mit dem Motor in Berührung, sondern dreht sich über Magnete, so dass der Motor nicht beschädigt wird, wenn man den Plattenteller festhält oder hin und her schiebt, während er sich bewegt.

Im Gegensatz dazu funktioniert der Riemenantrieb genau nach dem gleichen Prinzip wie bei herkömmlichen Waschmaschinen. Der Motor und die Platte sind durch einen Gummiriemen verbunden, der Motor dreht den Riemen und der Riemen trägt die Platte. Bewegt man in diesem Fall die Platte, kann der Riemen durchrutschen oder sogar reißen.

Für den DJ-Einsatz ist der Riemenantrieb daher nicht zu empfehlen.

Für den Direktantrieb ist der Technics 1200/1210 der goldene Standard, aber es gibt auch viele andere preisgünstige Plattenspieler auf dem Markt.

Für alle Plattenspieler benötigt man einen Tonabnehmer mit einer Nadel (man kann sie zusammen oder separat kaufen). Für den DJ-Einsatz werden Ortofon Concorde oder ähnliche Tonabnehmer von Ortofon empfohlen, aber wenn du einen Headshell-Tonabnehmer in der Verpackung hast, ist das auch in Ordnung. Wenn Du allerdings Geld dafür ausgibst, solltest Du Dich für die Concordes entscheiden.

Wenn man sich für das Plattenspieler-Setup entscheidet, lohnt es sich, die Grundeinstellungen nachzulesen, das dauert etwa 10 Minuten.

Wenn das erledigt ist, funktioniert es genauso wie bei der vorherigen Version: Cinch-Kabel in den Mixer (PHONO-Eingang) und fertig. Fast jedes Mischpult, das mit digitalen Abspielgeräten funktioniert, funktioniert auch mit Plattenspielern, wenn er einen Phono-Eingang hat.

Wer mit Turntables mixt, kommt nicht umhin, das Beatmatching zu lernen. Fortschrittlichere digitale Player haben SYNC-Tasten, aber bei Plattenspielern muss man alles nach Gehör machen, das macht macht es so spannend.

ANALOG + DIGITAL STANDALONE

  • MEDIEN = Vinyl-Schallplatten + USB-Laufwerk
  • PLAYER = Plattenspieler + Standalone-Medienplayer
  • MIXER = Standalone Mischpult (kann analog oder digital sein)

Analogue Digital DJ Setup with Turntables

Die beiden oben genannten Systeme können kombiniert werden. Du kannst einen Plattenspieler und einen digitalen Player gleichzeitig verwenden, oder 2+2, wenn man einen 4-Kanal-Mixer hat.

Warum sollte man die beiden Geräte kombinieren?

Ganz einfach: Manche Musik gibt es nur auf Vinyl und manche nur in digitaler Form. Auf diese Weise kann man alles abspielen und alles mit allem mischen. Da man nach Gehör mischt, kann man das entweder das Jogwheel bedienen oder die Schallplatte benutzen, damit alles schön synchron ist.

Das Prinzip ist dasselbe, man variiert nur die Art der Player.

Das Setup mit 2 Plattenspielern und 2 Digitalplayern ist optisch beeindruckend und sieht sehr professionell aus, aber es ist zu bedenken, dass man fast 2 Meter Platz benötigt, wenn man alles nebeneinander aufstellt.

Wenn der Platz knapp ist, braucht man DJ-Stands (man kann nur die Digitalplayer auf Ständer stellen, die Plattenteller müssen auf einer ebenen Fläche stehen).

TURNTABLES + CONTROLLER

  • MEDIEN = Laptop + Vinyl-Schallplatten
  • PLAYER = Laptop >>> Bedienung über DJ-Controller + Plattenspieler
  • MIXER = Controller

DJ Setup with Turntables and DJ Controller

Bei höherwertigen Controllern funktioniert das Mischpult Standalone - im Wesentlichen so, als ob man ein Standalone Mischpult mit eingebauter Soundkarte hätte, das in den Controller integriert ist.

In diesem Fall befinden sich auf der Rückseite des Controllers PHONO-Eingänge, genau wie beim Mischpult. Von hier aus ist es ganz einfach: Plattenspieler gehen in den PHONO-Eingang, die anderen beiden Kanäle werden von der Software gesteuert, so dass man genauso auflegen kann wie vorher, aber man braucht den Laptop (außer wenn auch der Controller Standalone funktioniert).

DVS (Digitales Vinyl System) / TIMECODE

  • MEDIEN = Laptop
  • PLAYER = Laptop >>> betrieben über Plattenspieler + Timecode Vinyl
  • MIXER: Standalone-Mixer + externe Soundkarte / Standalone-Mixer mit eingebauter Soundkarte / Controller mit eingebautem Mischpult

DVS DJ Setup

Es scheint wie ein unerklärliches Phänomen, wenn der DJ per Vinyl auflegt und trotzdem einen Laptop auf dem Pult stehen hat. Vor allem, wenn die ganze Nacht dieselben beiden Platten laufen, die Nadel auf dem Player, aber wozu brauchen wir dann noch den Laptop?

Nichts ist hier Fake, alles hat seinen Sinn.

Das brauchst du dazu:

  • Laptop + DJ-Software mit DVS-Funktionalität (die meisten DJ-Programme sind DVS-fähig)
  • Soundkarte (kann eine externe Soundkarte, eine im Mixer eingebaute Soundkarte oder ein Controller sein)
  • 2 Plattenspieler
  • 2 Stück Timecode-Vinyl
  • Optional: Controller, wenn man den Laptop nicht bedienen möchte

In allen Fällen verbindet man den Laptop über ein USB-Kabel mit der Soundkarte.

Die Plattenspieler werden an den Eingang der Soundkarte angeschlossen (es ist wichtig, eine DVS-kompatible Soundkarte zu haben, da die meisten Soundkarten keinen PHONO-Eingang haben! z.B. Traktor Scratch A6, Pioneer Dj Interface 2, Denon DS1).

Die 2 Kanäle der LINE-Eingänge des Mischpults werden über den LINE-Ausgang der Soundkarte angeschlossen.

Die spezielle Timecode-Vinyl wird auf den Plattenteller gelegt und steuert die Position der Musik in der Software. Beim normalen Abspielen hört man nur einen konstanten Piepton, aber die Soundkarte wandelt diesen in ein digitales Signal um, so dass die Software die Musik genau so abspielt, als wäre sie von der Schallplatte gelesen worden.

Wenn man die Vinyl vorwärts dreht, bewegt sich auch die Musik vorwärts, wenn man sie rückwärts dreht, bewegt sie sich rückwärts, wenn man die Nadel anhebt, stoppt der Ton, wenn man die Nadel an den Anfang der Disc setzt, springt der Titel auf 0:00:00. Außerdem sind einige Einstellungen in der Software erforderlich, die auf den Websites der Hersteller zu finden sind.

Bei einem Mischpult mit eingebauter Soundkarte wird keine externe Karte benötigt. In diesem Fall wird das USB-Kabel in das Mischpult und die Plattenspieler in einen der PHONO-Kanäle des Mischpults eingesteckt, und die erforderlichen Einstellungen werden in der Software vorgenommen. Je nach Mischpult können zusätzliche Einstellungen erforderlich sein.

Achte darauf, dass du nicht LINE als Eingangsquelle für die Kanäle auswählst, an denen du die Plattenspieler angeschlossen hast, denn dann hörst du nur ein lästiges Piepsen. Wähle immer USB als Signalquelle, da der Ton über das USB-Kabel vom Laptop kommt.

WICHTIG: Jeder Softwarehersteller hat seine eigene Timecode-Vinyl.

Du kannst also zum Beispiel keine Serato-Timecode-Vinyl mit Traktor verwenden.

Traktor X1 / Xone K2 Controller sind sehr beliebt, wenn man nicht zum Laptop greifen möchte.

Wenn du einen Controller mit eingebautem Mixer und PHONO-Eingängen hast, kannst du DVS auch über diesen nutzen, wenn du scratchen willst.

HYBRID SYSTEM

  • MEDIEN: Laptop
  • PLAYER: Laptop >>> betrieben über digitalen Plattenspieler
  • MIXER: Standalone Mischpult

Hybrid DJ System

Rane hat den traditionellen Plattenspieler neu erfunden, mit genau dem gleichen Gefühl, aber ohne Nadeln. Dieses Setup wurde speziell für Scratch-DJs entwickelt oder für diejenigen, die das Gefühl von echtem Vinyl mit dem Komfort digitaler Dateien verbinden möchten.

Die Rane Twelve Digital Turntables funktionieren ähnlich wie das DVS Setup: Man steuert die Position des Tracks mit dem digitalen Plattenteller.

Wenn Du den Rane Seventy Two MK2 Mixer verwendest, kannst Du ihn direkt über 2 USB-Kabel mit Deinem Mixer verbinden. Falls du ein anderes Mischpult verwendest, musst du die Plattenspieler über einen USB-Hub an deinen Laptop anschließen, falls du nicht genügend Anschlüsse hast.

 

Hybrid Controller DJ Setup

Es gibt auch einige Controller mit motorisierten Plattentellern, wenn du ein All-in-One-Setup für digitale Plattenspieler bevorzugst.

LIVE SYSTEM

  • MEDIEN: Laptop
  • PLAYER: Laptop >>> bedient über MIDI-Controller / Launchpad
  • MIXER: Laptop / Standalone-Mischpult

Live DJ System

In der Welt der DJs spricht man von einem Live-Act, wenn jemand nicht ganze Tracks nacheinander abspielt, sondern aus Samples und virtuellen Instrumenten improvisiert, so dass man einen schönen Mix erhält, so als würde man Tracks auflegen. Im Grunde genommen stellt man Live direkt seine Tracks zusammen. Die populärste Form davon ist das Mixen mit Software.

Die Theorie ist genau dieselbe wie bei einem einfachen Laptop, der Unterschied liegt in der Software. Hier wird nicht mit einer Mixing-Software gearbeitet, sondern mit einer Live/Producer DAW Software (z. B. Ableton, FL Studio, Logic Pro, Cubase, etc.).

Man kann die Software auch über einen MIDI-Controller steuern, die neueren Controller sind bei den meisten DAWs mit Presets vorgemappt.

Der Sound und die Kopfhörer lassen sich über eine Soundkarte, einen Standalone-Mixer + Soundkarte Karte oder ein Mischpult mit eingebauter Soundkarte steuern.

LIVE + DJ SOFTWARE

  • MEDIEN: Laptop
  • PLAYER: Laptop >>> bedient über Controller
  • MIXER: Laptop / Standalone-Mischpult

Live DJ System with DJ Software

Es gibt einen Mittelweg zwischen diesen beiden Welten. Du kannst traditionell von einem Laptop aus auflegen und deine eigenen virtuellen Instrumente und Samples darüber legen.

Über MIDI SYNC lassen sich zwei getrennte Programme miteinander verbinden, oder man lädt die Samples in ein SAMPLE DECK innerhalb der Software, um dem Set etwas mehr Individualität zu verleihen.

Falls du mit mehr als einer Software gleichzeitig arbeiten willst, empfiehlt sich ein leistungsfähiger Laptop oder ein Standalone-Mixer mit möglichst vielen Kanälen, z.B:

  • Kanal 1: DJ-Software DECK 1
  • Kanal 2: DJ-Software DECK 2
  • Kanal 3: DJ-Software SAMPLE DECK
  • Kanal 4: Ableton-Mix

LIVE + STANDALONE

  • MEDIEN: Laptop / Standalone-Drumcomputer / Synthesizer / Sampler
  • PLAYER: Laptop / Standalone Drum-Maschine / Synthesizer / Sampler
  • MIXER: Standalone Mischpult

Live and Standalone DJ System

Wer noch abenteuerlustiger ist, kann jedes der oben genannten Setups um eigenständige Geräte erweitern, z. B. Drumcomputer, Sampler oder Synthesizer.

Es ist wichtig, dass alles über MIDI-Kabel kommuniziert, dass MIDI SYNC funktioniert und dass alles im Tempo ist. Wie bei einem Mediaplayer werden die einzelnen Geräte in separate Kanäle eines Standalone-Mischpults eingespeist.

Um ehrlich zu sein, ist die Verkabelung und der Aufbau von allem selbst ein Alptraum, wenn man es zum ersten Mal macht, aber wenn man entschlossen genug ist, kann man einige extrem einzigartige und kreative Sets bauen, natürlich mit viel Übung :)

Abschließende Worte

Dies (und alles dazwischen) sind aktuell die gängigsten DJ-Setups.

Jedes hat seine Vor- und Nachteile, aber das ist meist eine Frage der persönlichen Vorlieben. Außerdem lohnt es sich, langfristig zu planen.

Wenn du z. B. in Clubs auflegen willst, mögen es die Besitzer in der Regel nicht, wenn du ihr gut installiertes Mischpult und ihre Digitalplayer durcheinander bringst, um Platz für deinen Laptop und deinen Controller zu schaffen. Wenn es um Live-Auftritte geht, sieht die Sache natürlich eine andere Geschichte.

Falls du am Veranstaltungsort, an dem du auftrittst, Woche für Woche dein DJ-Equipment bereitstellen musst, solltest du auch an den Komfort denken. Es ist kein Zufall, dass Hochzeits-DJs mit professionellen Controllern und Laptops auflegen. Diese passen in 2 Flightcases und so haben sie ihr komplettes Equipment dabei, das sie für den Auftritt brauchen.

Für Anfänger ist ein Einsteiger-Controller in der Regel der beste Weg, den Umgang mit den DJ-Basics zu lernen. Wer live auflegen will, sollte sich zunächst mit der Software vertraut machen - mehr als einen Computer und Kopfhörer braucht man für den Anfang nicht.

Diejenigen, die sich trauen und Vinyl-DJs werden wollen, sollten bedenken, dass Schallplatten viel Platz brauchen. Vinyl lagerst du am besten in Vinyl-Regalen und für den Transport benötigst du eine Tragetasche für die Schallplatten, so dass diese auf Reisen keinen Schaden nehmen.

Vor dem Kauf eines Geräts solltest du in den Produktbeschreibungen genau nachlesen, wie groß die Geräte sind und ob du genug Platz dafür hast, ob du DJ-Ständer oder einen größeren Tisch brauchst, ob du sie tragen wirst und ob du eine Tasche brauchst.

Wenn du die Grundlagen richtig verstehst und deinen Job als DJ ernst nimmst, wirst du mit Sicherheit die richtige Entscheidung treffen. Wenn du in weitere Fragen zum Equipment hast, kannst du uns gerne kontaktieren und wir helfen dir!