Pioneer DJ DDJ-REV7 im Test

Pioneer DJ startete stark in das Jahr 2022 mit 2 neuen Controllern, dem DDJ-REV1 und dem DDJ-REV7. Wir halten diese beiden Neuerscheinungen für wichtig, da sie die ersten Produkte von Pioneer DJ sind, die einen motorisierten Plattenteller wie den Rane Twelve anstelle ihrer charakteristischen Jogwheels haben.

Ein Blick auf die beiden neuen Produkte macht deutlich, dass das REV7 die professionelle Linie repräsentiert, mit sehr komplexen Funktionen, die die Zielgruppe erwartet.

DDJ-Rev7 Lifestype Top ViewDas Verbundmaterial-Gehäuse mit der Aluminium-Abdeckplatte fühlt sich sehr robust an, an der Konstruktion gibt es nichts auszusetzen. Die Fader und Drehregler funktionieren gut, wie man es von Pioneer DJ gewohnt ist, und versprechen eine lange Lebensdauer.

Die Stromversorgung ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen, denn die eingebauten Netzteile haben den Vorteil, dass sie mit Standard-Netzkabeln funktionieren, aber das Netzteil selbst macht das Gerät schwerer und kann in bestimmten Situationen überhitzen. Der REV7 wird mit einem externen Netzteil geliefert, so dass man aufpassen muss, dass man es nicht zu Hause vergisst, wenn man zu Gigs geht. Im Gegenzug ist der Controller selbst leichter und kleiner.

Da es sich um eine neue Geräteklasse handelt, muss zunächst geklärt werden (vor allem in dieser Preisklasse), ob das Gerät im Standalone-Modus funktioniert, wie die Controller der XDJ-Serie. Das tut er nicht.

Der REV7 ist eher mit dem DDJ-1000 vergleichbar, der ebenfalls vom Laptop abhängig ist, aber über eine eigenständige Mixersektion verfügt. Das bedeutet, dass man dank der PHONO-Eingänge jeden beliebigen Player oder sogar zwei Turntables an den Controller anschließen kann.

Der eingebaute BPM-Detektor, der seine Aufgabe sehr gut erfüllt, wird sich bei der Verwendung externer Medienquellen als sehr nützlich erweisen. Auch die PHONO-Vorverstärker erfüllen ihre Aufgabe wie erwartet und liefern ein ordentliches Signal ohne Brummen.

Es sollte erwähnt werden, dass der REV7 ausschließlich mit Serato DJ funktioniert, er kann nicht mit Rekordbox verwendet werden, obwohl sich dies in Zukunft ändern könnte. Im Moment ist alles für Serato gemappt.

DDJ-Rev7 PlatterDer Plattenteller ist zwar nur 7 Zoll groß, aber man gewöhnt sich schnell daran. Er hat ein besonders einzigartiges Design, da die Spindel nicht sichtbar ist, wie bei einem normalen Plattenspieler. Stattdessen hat er eine feste Acrylbasis, auf die wir standardmäßig zwei Slipsheets legen können, und das Control Vinyl oben drauf. Da er keine Spindel hat, halten wir es für eine sehr gute Idee, das Display in der Mitte zu lassen, wie bei den neueren Jogwheels.

Das Display zeigt die Wellenform des geladenen Tracks und seine BPM an. Außerdem gibt es ein UTILITY-Menü, über das man einige Funktionen des Controllers schnell anpassen kann, z. B. das Motordrehmoment, den Talkover-Pegel usw.

Der Plattenteller hat im Wesentlichen die Form eines Rings und nicht die eines herkömmlichen Tellers, was sowohl innovativ als auch nützlich ist. Der feste Plattenteller hat auch den Vorteil, dass er beim Transport in einem Flightcase nicht herunterfallen kann.

Das Control Vinyl dreht sich standardmäßig auf 2 Slipsheets - wir waren mit der Grundeinstellung zufrieden - aber es ist wahrscheinlich, dass einige es vorziehen, nur eine zu benutzen. Glücklicherweise geht die Innovation nicht auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit, das Gefühl ist sehr ähnlich wie bei einem PLX 1000 oder Technics 1200/1210 Plattenspieler.

Der motorisierte Plattenteller hat allerdings auch einen Nachteil. Da er sich mechanisch dreht, hat er den gleichen "Wow"- und "Flatter"-Effekt wie ein normaler Plattenspieler, der jedoch für das Ohr nicht wahrnehmbar ist.

Es verfügt über alle wichtigen Anschlussmöglichkeiten:

  • 2 Master-Ausgänge (XLR und Cinch)
  • BOOTH-Ausgänge (6.3 Klinke)
  • 2 Mikrofoneingänge (einstellbarer EQ und Echo)
  • AUX-Eingänge
  • 2 USB-Eingänge, so dass 2 Laptops gleichzeitig angeschlossen werden können

Pioneer DDJ-REV7 Backside

Eine interessante Funktion in der Wiedergabesektion ist die Taste +/- PITCH BEND. Wenn du diese drückst, kannst du den Track, den du abspielst, für einen Moment beschleunigen/verlangsamen.

Wie bei CDJs kann man auch die Vinyl Brake einstellen, die festlegt, wie schnell die Musik stoppt, wenn man Stop drückt, aber hier kann man auch physisch sehen, wie der Plattenteller langsam stoppt. Wir haben auch 2 CUE-Marker auf 12 und 2 Uhr.

DDJ-Rev7 ButtonsIm oberen Bereich der Decks befinden sich 4 zusätzliche PAD-Tasten, die für HOT CUE oder SAVED LOOP verwendet werden können. Links davon befindet sich ein INSTANT SCRATCH-Button zur Aktivierung von 4 Werks-Loop-Samples. Diese können verwendet werden, um einen Track schnell zu cutten, für Übergänge und schnelle Scratches. Die 4 Werks-Samples können nicht durch eigene ersetzt werden.

Außerdem gibt es natürlich 2x8 schöne große PAD-Tasten, die in den Funktionen HOT CUE, ROLL, SAVED LOOP und SAMPLER verwendet werden können.

Es gibt auch einige andere nützliche Funktionen, wie Auto Loop, Slip-Modus und Censor (Reverse).

DDJ Rev7 FadersDie Mixer-Sektion ist mit extrem hochwertigen Fadern ausgestattet, wie bei professionellen DJM-Mixern.

Zusätzlich zum 3-Band-EQ stehen 6 Effekte zur Verfügung: Echo, Spin, Flanger, Reverb, Brake und das neue Duck Down.

Bei Anschluss an einen Computer können neue Effekte auch auf separaten Bänken mit beliebigen benutzerdefinierten Parametern zugewiesen werden.

Unser Eindruck

Das Auflegen mit diesem neuen Controller geht extrem leicht von der Hand, man kann sich sofort in ihn verlieben. Alles funktioniert perfekt, obwohl er eine Menge komplexer Funktionen hat, ist er denoch intuitiv zu bedienen.

Unnötig zu erwähnen, dass er alle unsere Bedürfnisse erfüllt, seine motorisierten Plattenteller funktionieren extrem gut, haben ein schönes traditionelles Direktantriebs-Plattenspielergefühl. Außerdem hat uns das innovative Design sehr angesprochen.

Er gehört zwar nicht zu den günstigen Controllern auf dem Markt, aber dafür bekommt man einen hohen Gegenwert und nichts weniger als ein Rane Twelve-Setup in Form eines portableren Controllers.