Roland TR-8S in review

Roland bringt ein großes Update seines sehr beliebten Drumcomputers mit. Formal ist dies nicht nur an einem angehängten "S" - wie Sample - im Namen erkennbar, sondern auch an einem neuen Design und einer kraftvollen Klangerzeugung, in der Samples nun friedlich mit Rolands ACB-Synthese koexistieren.

Konzept

Der Roland TR-8S kombiniert nicht nur ACB (Analog Circuit Behavior) Synthese mit allen derzeit verfügbaren Synthesemodellen (909, 808, 727, 707, 606), sondern kann auch Samples (bis 96 kHz, 32 Bit, WAV/AIFF) abspielen, die über SD-Karte geliefert werden können. 300 Samples sind bereits ab Werk integriert

Die maximale Samplelänge beträgt drei Minuten (66.1, mono) und der Gesamtspeicher 600 Sekunden (66.1, mono). Mischbetrieb zwischen Samples und ACB-Sounds innerhalb eines Kits ist möglich. Insgesamt können 128 Kits mit jeweils elf Instrumenten erstellt werden. Diese werden von 128 Patterns gesteuert, die in acht Bänken gruppiert sind, von denen jede acht Varianten (A-H) und zwei Fill-In Patterns haben kann.

In Bezug auf die Länge (variabler Lastschritt innerhalb eines Instruments) sowie Variationen in Drumbeats und metrischer Unterteilung eröffnet der TR-8S ein breites Spektrum. Neben Standards wie den Flam-/Roll- und Shuffle-Funktionen gibt es vor allem "Auto-Fill-In" (manueller oder automatischer Aufruf von Variationen), "Sub Steps" (Aufteilung einzelner Ereignisse in ein neues, wählbares 1/2, 1/3, 1/6 Raster), "Random Pattern" (Zufallsmustergenerierung) und den Streueffekt, die die Tiefe des Rhythmusdesigns deutlich erhöhen.

Die Interaktionsmöglichkeiten auf dem Gerät haben sich geändert: Die Drum-spezifischen Parameter (Snappy, Attack und Compression) sind verschwunden. Stattdessen sind die Kanäle nun einheitlich mit Tune, Decay und einem frei zuweisbaren Regelpotentiometer ausgestattet. Was geblieben ist, sind die hinterleuchteten Fader, die jetzt in RGB-Farben erhältlich sind.

Puristen können dies auch ausschalten, aber es wird nicht empfohlen, da das Farbenspiel die Klarheit verbessert. Zusätzlich gibt es ein einzelnes Pad für dynamisches Schlagzeug.

Effekte und Anschlüsse

Auf der Effekt-Seite können Sie Kits auf zwei Ebenen platzieren: Ein Reverb und Delay Send sind für jeden Sound innerhalb eines Kits verfügbar. Im Master können Sie aus einem umfangreichen Arsenal an Filtern, Verzerrungen und dynamischen Effekten (inklusive Sidechaining) wählen. Unabhängig davon steht immer noch ein Instrument FX pro Instrument (ein Sound innerhalb eines Kits) zur Verfügung (z.B. verschiedene Filter, Transienten-Designer, Kompressoren, Verzerrer).

Wenn Sie mit den Sounds extern arbeiten wollen, bietet der TR-8S neben den beiden Stereoausgängen sechs Einzelausgänge, die auch als Triggerquelle genutzt werden können. Zusätzlich gibt es einen separaten Trigger-Ausgang und einen externen Stereo-Eingang, der von der Frontplatte aus gesteuert und der Master-Effekt-Sektion zugeführt werden kann. Zusätzlich gibt es einen USB-Anschluss, über den der TR-8S Midi empfangen, aber auch als vollwertige 8-Kanal-Soundkarte genutzt werden kann - toll!

Wie funktiert das alles in der Praxis?

Die Programmierung des TR-8S erfolgt wie beim Vorgängermodell über die hinterleuchteten Step-Trigger-Pads, die sowohl im TR- (Chaser-Programmierung) als auch im Inst-Rec-Modus (Echtzeit-Aufzeichnung) gesteuert werden können. Ein weiteres (positives) Kernprinzip des Workflows: Alle Bewegungen der Bedienelemente (auf Instrumenten- und Musterebene) können pro Schritt oder kontinuierlich automatisiert werden. Step-Motion-Aufnahme ist hier das Zauberwort und schafft eine entsprechende tonale und rhythmische Komplexität innerhalb der Patterns.

Die Sample-Playback-Engine stellt natürlich eine wesentliche Erweiterung des Klangspektrums dar - gerade wenn es darum geht, komplette Kits (mit Samples) in Parametern zu bearbeiten, die nicht direkt über die Benutzeroberfläche zugänglich sind (z.B. Sample-Parameter, Gruppen- und LFO-Steuerung), erweist sich das zweizeilige Display manchmal als ein etwas schmales Fenster, um die Tiefen der Klangerzeugung zu betrachten.

Und wie klingts?

In der Kombination der immer guten ACB-Modellierung mit der neu hinzugefügten Sample-Wiedergabe ist der TR-8S ein Klanghybrid, dessen Möglichkeiten weit über die reine Rhythmusspur hinausgehen. Je nach Musikrichtung kann ein TR-8S ausreichen, um die musikalische Idee zu verwirklichen. Aber egal wie eng oder sparsam die Anordnung auch sein mag, das Roland-Gerät glänzt mit einem kraftvollen, dynamischen Klang, der wieder gewinnt, wenn man es durch die einzelnen Ausgänge schickt. Schön, dass Roland dieses Feature nun wieder an Bord hat, das jahrelang der Standard für alle Drumcomputer und Sampler der gehobenen Klasse war.

Fazit

Die TR-8S ist eine tolle Maschine mit Ausnahme von kleinen Makeln, wie dem etwas veralteten Anzeigeformat und dem Fehlen einer integrierten Sampling-Option. Ein Drumcomputer, mit dem man im Studio, vor allem aber im Live-Setup, arbeiten möchte, und mit seiner Benutzeroberfläche und Programmierlogik ist eine wirklich kreative und komplexe Rhythmusmaschine - ein Gerät, an dem man nicht zwei Minuten lang sitzen kann, ohne das nächste Pattern programmieren zu wollen.

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