Roland DJ-202 review

Schon mit dem Flaggschiff DJ-808 gelang es Roland, erfolgreich sich Konsumenten zu angeln, die beim reinen Mixen auf einem Mischpult bisher unterfordert waren oder denen einfach zu umständlich war, externe Geräte zu bedienen.

Der kürzlich vorgestellte Zweikanal-Controller DJ-202 in abgespeckter Form profitiert zudem vom integrierten Step-Sequenzer mit klassischen TR-Sounds. Das weckt den Remixer in einem Rhythmus-Pattern, denn selbst die staubigsten Tracks bekommen einen neuen Glanz. Mal sehen, wie die Politur unserem Praxistest standhält.

Roland ist seit Jahren ein Synonym für Kult-Synthesizer und Drumcomputer.

Vor allem ihre TR-808 und TR-909 ließen in den 80er Jahren ihre charakteristischen Beats der Hip-Hop-, House- und Techno-Musik zu, der sie bis heute treu geblieben sind. Deshalb sind Roland und DJs seit Jahrzehnten verheiratet.

Aus ihrer wilden Ehe wurde eine neue Generation von DJ-Controllern. Ihr jüngstes Baby: der DJ-202.
Seine Eigenschaften: handlich, übersichtlich, preiswert und damit auf den Einsteiger DJs zugeschnitten.

Seine Abmessungen von 47,8 x 27,9 x 6,2 Zentimeter bieten ausreichend Platz für knapp 15 Zentimeter große Jogwheels, acht Performance-Pads und ein Zweikanal-Mischpult mit viel Platz für Fingerakrobatik an den Bedienelementen.

Läuft nicht Standalone

Bei Controllern dieser Preisklasse akzeptiert die Rückwand keine externen Quellen außer einem 6,3 mm Klinkenstecker für ein Mikrofon, wie z.B. CDJs oder Plattenspieler.

Der Ausgang konzentriert sich ebenfalls ausschließlich auf einen Cinch-Masterausgang zum Einschleifen in ein Mischpult oder zum Anschluss an einen Verstärker. Ein weiteres Indiz für die Einstiegsklasse ist allerdings nicht der MIDI-Out, mit dem man semiprofessionelle Luft schnuppern kann.

Damit sendet der DJ-202 die MIDI-Clock an externe MIDI-kompatible Geräte, um sie mit dem Step-Sequenzer zu synchronisieren. Ansonsten kommuniziert der Controller ausschließlich mit dem über den USB-Port angeschlossenen Laptop, von dem er seine Energie bezieht, sowie mit der installierten Software Serato DJ Intro. Ein Upgrade auf die Vollversion ist nicht im Lieferumfang enthalten, aber optional.

Standard Layout

Du kennst einen, du kennst fast alle. Dies gilt auch für die Anordnung auf allen DJ-Controllern, insbesondere für den DJ-202, was von Vorteil ist. Das Umschalten zwischen verschiedenen Geräten wird erleichtert.

Ein Umdenken im Workflow und ständiges Blättern im Handbuch sind nicht mehr nötig. Mit den Standardfunktionen kommt der DJ 202 schnell zurecht: Zwei Kanäle mit 45 Millimeter Flat Track Fadern, die über einen Crossfader verbunden sind, Dreiband-EQ plus Filter und Trimm sind Standard.

Eine siebenfarbige, dreifarbige LED-Kette zeigt nur den Master-Level, nicht aber den Cue-Level an. Darüber hinaus gibt es einen Navigationsknopf und Ladepads, um in der Software zu suchen und Tracks zu laden. Die Kopfhörer, die in die 6,3 mm Klinkenbuchse auf der Vorderseite eingesteckt werden, spielen nicht nur das Cue-Signal, sondern glücklicherweise auch das Master-Signal über einen stufenlosen Controller.

Die Decks werden durch acht grün beleuchtete, nicht anschlagsdynamische Performance-Pads definiert, die je nach gewählten Modi auf die Hot Cues, Loops, Sequenzer oder Sampler zugreifen. Das berührungsempfindliche, handliche, unbeleuchtete Jogwheel pariert beim Pitch-Bedning, Suchen und scratchen.

Danach folgt die dreiteilige FX-Sektion, die über einen Encoder-Regler entweder vom Pegel oder von den Beats aus eingestellt werden kann. Trotz seiner kurzen Länge von 45 Millimetern lädt der Pitchfader statt des Sync-Buttons einen Beat-Matching von Hand.

Gehobene Einstiegsklasse

Der DJ-202 liefert eine erstaunliche Leistung jenseits seiner Klasse, wenn man mal von den geizigen Verbindungsmöglichkeiten absieht. Angefangen mit seinem recht satten Sound trotz der Wiedergabe über Cinch. Verantwortlich dafür ist die eingebaute Soundkarte mit 24Bit/48 kHz. Das Zusammenspiel mit Serato DJ Intro und Serato DJ funktioniert perfekt.

Schließlich ist der Controller mit der neuseeländischen Software kompatibel. Obwohl es nur zwei Kanäle gibt, erlaubt  es der Controller auch mit allen vier Decks der Software zu arbeiten. Wem das immer noch nicht ausreicht, greift auf das weitere Highlight des Controllers zu:

Die acht Pads können in Kits mit jeweils acht Klängen des TR-808 und TR-909 und Samples in sechzehn Notenmustern verwendet werden, die live getriggert oder Schritt für Schritt gespeichert, aber nicht weiter bearbeitet werden können. Das funktioniert ganz gut, erfordert aber zum besseren Verständnis einen Blick in die Bedienungsanleitung.

Darüber hinaus solltest Du vorher auch ein paar Übungseinheiten nehmen, um die Fingerfertigkeit zu trainieren, um das genaue Timing zu beherrschen. Der Start der Patterns aus dem Step-Sequenzer lässt keine Korrektur zu.

Fazit:

Mit dem DJ-202 bietet Roland einen Einsteiger-Controller, der sowohl qualitativ wie auch technisch überzeugend ist. Sein günstiger Preis, aber auch der fehlende Input für den Stand-Alone-Betrieb, entspricht seiner Klasse.

Andererseits überrascht er mit einem satten Sound, sein Workflow ist durchdacht. Vor allem aber macht er mit seinem Step-Sequenzer, inklusive MIDI-Out, den Sprung aus der Bedroom-DJ Spielzone heraus.

Der Roland DJ-202 ist HIER bei uns im Shop erhältlich.

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