KRK Rokit RP7 G5 im Test
Die KRK Rokit-Serie gehört seit Jahren zu den beliebtesten Studiomonitoren für DJs und Produzenten. Seit der ersten Generation hat sich die Serie stetig weiterentwickelt und ist besonders bei Einsteigern und Profis gleichermaßen beliebt.
Mit der fünften Generation bringt KRK einige Neuerungen, die den Klang und die Flexibilität weiter verbessern sollen. Neben dem Rokit 7 G5 gibt es auch zwei weitere Modelle in der neuen Reihe: den kompakteren Rokit 5 G5 für kleinere Räume und den leistungsstärkeren Rokit 8 G5 für größere Studios. Wir haben uns die mittlere Version den KRK Rokit 7 G5 genauer angesehen und getestet, ob er seinen Vorschusslorbeeren gerecht wird.
Erste Eindrücke & Setup
Bereits beim Auspacken wird klar: Der KRK Rokit 7 G5 ist kein Leichtgewicht. Mit knapp 7,65 kg pro Stück und einer soliden Bauweise strahlt er Qualität aus. Das ikonische gelbe Woofer-Design wurde leicht angepasst und wirkt nun etwas dezenter. Ein praktisches Feature ist die abnehmbare Frontabdeckung, die zusätzlichen Schutz für die Treiber bietet.
Die Rokit-Serie gibt es bereits seit mehreren Generationen, und in dieser Zeit hat KRK Systems kontinuierlich an der Klangqualität und den technischen Features gearbeitet. Die G5-Modelle setzen diese Tradition fort und bieten neben dem Rokit 7 G5 auch zwei weitere Varianten: den Rokit 5 G5, der sich besonders für kleinere Studios oder Home-Setups eignet, und den Rokit 8 G5, der mit seinem größeren Tieftöner und leistungsstärkeren Verstärker für größere Räume ausgelegt ist.
Die mitgelieferten Schaumstoffpads können in verschiedenen Winkeln positioniert werden, um den Lautsprecher optimal auf den Hörer auszurichten. Alternativ gibt es auch vier Schraublöcher für eine feste Montage an Halterungen. Auf der Rückseite befinden sich der Ein-/Ausschalter, der IEC-Netzanschluss sowie ein kombiniertes XLR-/TRS-Input für eine flexible Verkabelung. Diese Ausstattung ermöglicht eine einfache Integration in verschiedenste Studioumgebungen.
Klang & Performance
In der neuen G5 Serie hat ein neues Feature Einzug erhalten. Es gibt nun 3 verschiedene Klangmodi, mit denen man schnell zwischen verschiedenen Einsatzszenarien hin und her wechseln kann:
- Mix-Modus: Neutrale Frequenzwiedergabe, ideal für Mixing und Mastering.
- Create-Modus: Leicht angehobene Bässe und prägnantere Mitten für kreatives Arbeiten.
- Focus-Modus: Betonung des Mitteltonbereichs, perfekt für Sprachaufnahmen oder Podcasts.
Zusätzlich lässt sich der Klang über einen EQ auf der Geräterückseite feinjustieren, um ihn an die Raumakustik anzupassen. Ein kleines monochromes LED-Display und ein Drehregler erleichtern die Bedienung.
In der Praxis erweisen sich die drei Modi als nützlich, wobei der Mix-Modus tatsächlich eine weitgehend neutrale Klangsignatur bietet. Der Create-Modus hebt die Bässe deutlich an, was für Produzenten, die viel mit elektronischer Musik arbeiten, ein Vorteil sein kann. Allerdings kann dies in kleineren, schlecht gedämmten Räumen zu einer Überbetonung der Tiefen führen. Der Focus-Modus hebt die Mitten klar hervor und eignet sich gut für Sprachaufnahmen oder das Bearbeiten von Podcasts.
Der Bassanteil der Rokit 7 ist kräftig, ohne übermäßig zu dominieren. Aufgrund der Gehäusegröße und der Bassreflexöffnung bietet er eine tiefe und druckvolle Wiedergabe, die für ein 7-Zoll-Modell sehr beachtlich ist. In mittelgroßen Räumen mit guter Akustik entfalten die Rokit 7 ihr volles Potenzial, während sie in sehr kleinen Räumen aufgrund der starken Bässe eventuell zu viel Druck aufbauen könnten. Ein zusätzlicher Subwoofer ist unserer Meinung nach nicht erforderlich, kann aber bei Bedarf immer nachgerüstet werden.
Klanglich tendieren die Rokit 7 G5 insgesamt eher zur musikalischen, warmen Färbung als zu einer absolut linearen Wiedergabe. Während der Mix-Modus eine relativ neutrale Wiedergabe ermöglicht, sorgen die anderen Modi für eine subjektiv angenehme, aber nicht unbedingt analytische Klangwiedergabe. Wer absolut unverfälschten Klang benötigt, sollte sich höherpreisige, neutralere Studiomonitore ansehen. Denoch kann man auch mit den Rokit 7 sehr präzise Mixentscheidungen treffen, vor allem, wenn man einmal auf die Monitore eingehört ist.
Einsatzmöglichkeiten
Der KRK Rokit 7 G5 eignet sich vor allem für:
- DJs, die eine zuverlässige Abhöre für ihr Studio suchen und präzise Soundkontrolle benötigen.
- Produzenten, die detailreiche Mixe erstellen wollen und einen kräftigen, dennoch kontrollierten Bass bevorzugen.
- Schulen oder öffentliche Einrichtungen, wo Lautsprecher oft stärker beansprucht werden und robuste Bauweise gefragt ist.
- Kleine bis mittelgroße Studios – für sehr kleine Räume sind die Rokit 5 G5 die bessere Wahl, während die Rokit 8 G5 für größere Räume eine noch stärkere Basswiedergabe bieten.
Durch ihre Klangcharakteristik eignen sich die Rokit 7 G5 besonders gut für elektronische Musik und den Rap/Hip-Hop Bereich, wo eine präsente Basswiedergabe gewünscht ist. Der Sound ist insgesamt eher musikalisch gefärbt als absolut neutral, was sie für kreative Prozesse gut nutzbar macht. In akustisch optimierten Räumen entfalten sie ihr volles Potenzial, während sie in schlecht gedämpften Umgebungen eine sorgfältige Platzierung erfordern, um Überbetonungen zu vermeiden.
Für mobile DJs oder Party-Setups sind die Rokit 7 G5 weniger geeignet, da sie keine Bluetooth- oder Multiroom-Funktion bieten und eine feste Verkabelung benötigen. Zudem sind sie durch ihre Größe und das Gewicht nicht für häufige Transporte gedacht, sondern eher für eine feste Installation im Studio.
Vergleichstabelle der KRK Rokit G5 Modelle
Modell | ![]() Rokit 5 G5 | ![]() Rokit 7 G5 | ![]() Rokit 8 G5 |
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Tieftöner | 5 Zoll, gewebte Kevlar®-Aramidfaser-Konus, Ferritmagnet | 7 Zoll, gewebte Kevlar® Aramidfaser, Ferritmagnet | 8 Zoll, gewebtes Kevlar® Aramidfasern, Ferritmagnet |
Hochtöner | 1 Zoll, Seidenkalotte, Kupferkappe, Ferritmagnet | 1 Zoll, Seidendom, Kupferkappe, Ferritmagnet | 1 Zoll, Seidenkalotte, Kupferkappe, Ferritmagnet |
Frequenzbereich | 43 Hz - 40 kHz | 36 Hz - 40 kHz | 32 Hz - 40 kHz |
Gesamtleistung | 55 Watt | 145 Watt | 203 Watt |
Maximale Lautstärke | 104 dB | 110 dB | 111 dB |
Gewicht | 4,95 kg | 7,65 kg | 10,45 kg |
Abmessungen (B x T x H) | 191 x 242 x 288 mm | 225 x 290 x 339 mm | 266 x 319 x 400 mm |
Subwoofer nötig? | Empfohlen bei größeren Räumen | Optional, insbesondere bei größeren Räumen | Nicht notwendig, Bei größeren Räumen und für moderne Musik optional zur besseren Einschätzung |
Empfohlene Raumgröße | Bis ca. 15 m² | 15 - 25 m² | Ab 25 m² |
Unser Gesamteindruck
Die KRK Rokit 7 G5 sind eine durchdachte Weiterentwicklung der beliebten Rokit-Serie und bieten eine ausgezeichnete Balance zwischen Klangqualität, Verarbeitung und Preis. Dank der drei Voicing-Modi lassen sie sich flexibel an verschiedene Nutzungsszenarien anpassen, sei es für Mixing, kreatives Produzieren oder Sprachaufnahmen. Der Bass ist kraftvoll und reicht für die meisten Anwendungen aus, ohne übermäßig zu dominieren. Gerade in mittelgroßen Räumen entfalten sie ihr volles Potenzial, während sie in kleineren Räumen mit vorsichtiger Platzierung eingesetzt werden sollten, um eine Überbetonung der Tiefen zu vermeiden.
Die Verarbeitungsqualität ist robust, und die neuen abnehmbaren Frontgitter erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Damit eignen sich die Rokit 7 G5 nicht nur für Studios, sondern auch für öffentliche Einrichtungen oder Umgebungen, in denen die Lautsprecher stärker beansprucht werden.
Im Vergleich zu reinen Referenzmonitoren weisen die Rokit 7 G5 eine leicht musikalische Färbung auf, die sie für DJs und Produzenten attraktiv macht. Während der Mix-Modus eine relativ neutrale Wiedergabe ermöglicht, sind die anderen Modi für den kreativen Einsatz optimiert und bieten ein angenehmes Hörerlebnis.
Wer auf der Suche nach einem zuverlässigen, vielseitigen Studiomonitor ist und keine Features wie kabelloses Streaming oder Multiroom-Funktionen benötigt, wird mit den KRK Rokit 7 G5 bestens bedient. Sie bieten eine starke Leistung in ihrem Preissegment und sind eine solide Investition für DJs, Produzenten und Content Creatoren, die Wert auf gute Klangqualität und Langlebigkeit legen.