Bei der Suche nach neuem DJ-Equipment stellt sich die berechtigte Frage, ob man ein traditionelles DJ-Setup benötigt, d. h. einen DJ Mixer und ein Paar Media Player wie CDJs oder Turntables, oder ob ein Controller ausreicht.
Wir haben bereits in einem früheren Artikel die Grundlagen der gängigsten DJ-Setups behandelt, aber diese Frage wird immer noch häufig gestellt, also werden wir versuchen, das Ganze ein wenig zu verdeutlichen, damit du die bestmögliche Entscheidung treffen kannst. Falls du mit den verschiedenen Setups nicht vertraut bist, solltest du zuerst den obigen Artikel lesen.
Bevor wir uns zu sehr in die Technik vertiefen und die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme diskutieren, solltest du dich zunächst fragen, was genau dein Ziel und Zweck als DJ ist:
- Möchtest du ein neues Hobby ausprobieren?
- Möchtest du in die DJ-Szene einsteigen und gelegentlich ein paar Partys veranstalten?
- Planst du, ein Unternehmen zu führen (oder hast es bereits), z. B. als Hochzeits-DJ?
- Möchtest du deinen eigenen Club eröffnen oder ein eigenes Festival/eine eigene Veranstaltungsreihe veranstalten?
Die Beantwortung dieser Fragen wird dir helfen, die Basis für die Frage des Setup zu legen.
Eine Sache, die von Anfang an klargestellt werden muss, ist, dass beide Setups dem gleichen Zweck dienen und keines von beiden überlegen ist, wenn es darum geht, das Auflegen zu lernen oder neue Fähigkeiten zu entwickeln. Diese lassen sich nur durch unzählige Stunden des "Übens" erreichen. Allerdings hat jedes Setup in verschiedenen Situationen seine Vorteile.
Einige der Hauptvorteile von Controllern sind der Preis, die Vielfalt und die Tragbarkeit, während Standalone-Geräte Flexibilität, Komfort und einen einfacheren Arbeitsablauf bieten.
Alles eine Frage des Preises?
Sprechen wir zunächst über den Preis.
Es gibt kein mögliches Szenario, in dem man ein komplettes Standalone-Setup für den Preis eines Einsteiger-Controllers bekommt. Wenn du jedoch gerade erst anfängst, kann der Controller das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten (vorausgesetzt, du hast bereits einen Computer, der die Anforderungen der DJ-Software erfüllen kann), da du alle Standard-DJ-Funktionen wie EQ-Regler, Lautstärkeregler und Jog Wheels erhältst.
Bedenken bei Controllern, dass sie zwar in der Anschaffung günstiger sein können, du aber noch dem Preis für einen ordentlichen Laptop einrechnen musst.
Controller bieten zwar Komfort, die gesamte Verarbeitung findet aber immer noch auf dem Computer statt. Dies kann in zwei Situationen zu einem Problem werden:
- Der Computer hat nicht genug Rechenleistung und Arbeitsspeicher
- Der Rechner wird auch für andere Dinge genutzt, z. B. für die Arbeit, Spiele oder das Surfen im Internet
Obwohl es im Allgemeinen in Ordnung ist, eine DJ-Software auf einem Computer zu verwenden, den man auch für andere Zwecke nutzt, kann DJ-Software den Prozessor und den Arbeitsspeicher stark beanspruchen und den Computer völlig ausbremsen, wenn mehrere andere Anwendungen gleichzeitig geöffnet sind. Wenn du Fortschritte machst und anfängst, regelmäßig Gigs zu spielen, solltest du dir überlegen, nur einen Laptop für das DJing bereit zu stellen und diesen von privatem weitgehend zu trennen.
Große Auswahl an Controllern
Auch bei den Controllern gibt es eine große Vielfalt, die vom Einsteiger-Tool für DJs bis zum Hochleistungsgerät für Profis reichen kann. Einige Controller sind kompakter und verfügen nur über die wichtigsten Anschlussmöglichkeiten, während andere über die gleichen fortschrittlichen Komponenten wie professionelle DJ-Mixer und -Player nach Clubstandard sowie Soundkarten verfügen, die in der Lage sind, große Soundsysteme zu steuern.
Sie können auch eine gute Wahl für DJs sein, die ständig unterwegs sind und ihr eigenes Equipment mitbringen müssen (z. B. Hochzeits-DJs). Während ein Setup aus Denon DJ SC6000 Prime + Denon DJ X1850 Mixer etwas mehr als 18 kg wiegt, plus das zusätzliche Gewicht der separaten Flightcases, wiegt ein Denon DJ Prime 4 Controller knapp unter 10 kg. Außerdem muss man weniger Kabel mitschleppen.
Einige Controller funktionieren auch als Standalone-Geräte (wie der oben erwähnte Prime 4 oder alle Controller der XDJ-Serie von Pioneer DJ). Bei allen anderen DJ-Controllern ist man auf die Software angewiesen, die im Paket enthalten ist (in der Regel Rekordbox, Serato, Traktor oder Virtual DJ). Obwohl jede dieser Software über sehr fortschrittliche Funktionen verfügt, handelt es sich immer noch um Software, die auf dem Computer installiert sein muss, um den Controller verwenden zu können.
Natürlich ist das kein Problem, wenn du der Einzige bist, der den Controller benutzt, aber sobald du andere DJs zum Auflegen einlädst, werden diese wahrscheinlich keine Lust haben, eine bestimmte DJ-Software zu kaufen, zu installieren und sich daran zu gewöhnen, um ihre Musik abzuspielen (es sei denn, sie benutzen dieselbe Software).
Vereinfacht kann man sagen, dass ein nicht Standalone-Controller großartig funktionieren kann, solange du der Einzige bist, der ihn benutzt, aber es kann problematisch werden, sobald du anfängst, andere als DJ zu deinen Veranstaltungen einzuladen.
Es kann auch zu einem Problem werden, wenn du als DJ an einen Veranstaltungsort eingeladen wirst und dein Arbeitsablauf von deiner Software und deinem Controller abhängt, da die Veranstalter nicht gerne die Ausrüstung während einer Veranstaltung wechseln. Höchstwahrscheinlich wird man dir ein paar Geräte wie CDJs und vielleicht Turntables anvertrauen, und der Rest bleibt dir überlassen.
Vorteile der Mixer Player Kombination
Das bedeutet nicht, dass unbedingt ein komplettes Standalone-System erforderlich ist, aber man sollte sich zumindest mit dem Arbeitsablauf der gängigsten Standalone-Geräte vertraut machen.
Viele DJs verwenden jedoch auch in ihrem Heim-Setup Standalone-Geräte, da sie den ganzen Ärger mit dem Computer einfach nicht mögen. Das Abspielen von Tracks von einem USB-Stick oder sogar von Vinyl ist sehr einfach, und der Wechsel zwischen DJs kann bei dieser Art von Setup nahtlos erfolgen.
Ein weiterer Vorteil von Standalone-Geräten ist, dass man Mixer und Player separat aufrüsten kann und die Reparaturkosten im Falle eines Defekts wahrscheinlich geringer sind, da man nicht die gesamte Anlage zum Service schicken muss. Es kann jedes beliebige DJ-Mischpult mit jeder Art von DJ-Playern kombiniert werden, und auch Plattenspieler können jederzeit zu dem Setup hinzugefügt werden.
Wenn dir zum Beispiel der Arbeitsablauf oder der Sound von Pioneer DJ-Mixern nicht gefällt, kannst du jederzeit gegen einen Allen&Heath, Denon DJ, Ecler oder eine andere Marke austauschen. Apropos Plattenspieler: Wenn du sie zu deinem Setup hinzufügen möchtest, ist das der Königsweg, denn fast jeder DJ-Mixer hat Phono-Eingänge.
Wenn du einen Turntable an einen Controller anschließen möchtest, vergewissere dich, dass dieser über Phono-Eingänge in seiner Mixer-Sektion verfügt. Einige Optionen hierfür sind hier der Pioneer DJ DDJ-800 und höher, Denon DJ Prime 2/ Prime 4, Traktor Kontrol S4 MK3, Gemini SDJ-4000, Roland DJ 505 / 707M / 808.
Wenn eine Veranstaltung oder eine Reihe von Veranstaltungen mit Gast-DJs stattfinden soll, ist zu beachten, dass die meisten DJs nach Pioneer DJ-Playern und in der Regel auch nach Pioneer DJ- oder Allen&Heath-Mixern fragen werden. Denon DJ hat auch sehr fortschrittliche Geräte, aber Pioneer DJ gibt es seit 25 Jahren in Clubs, und das macht sie zur offensichtlichen Wahl für Veranstalter, da sie sehr zuverlässig sind und die meisten DJs ihren Workflow kennen.
Was auch immer die bevorzugte Wahl ist, es ist am besten, wenn man sich mit den Arten von Setups, verschiedenen DJ-Programen und dem Equipment der unterschiedlichen Hersteller vertraut macht. Auf diese Weise kann man in Zukunft leichter Entscheidungen treffen und sich viel leichter an jede Situation anpassen.