AlphaTheta DDJ-FLX2 im Test
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 präsentiert sich als würdiger Nachfolger des Pioneer DJ DDJ-200 und richtet sich insbesondere an Einsteiger, die sich mit dem Auflegen vertraut machen möchten. Dieser kompakte Zweikanal-Controller kombiniert bewährte Funktionen mit neuen technischen Verbesserungen und bietet eine breite Softwarekompatibilität, um den Anforderungen moderner DJs gerecht zu werden.
Mit seiner benutzerfreundlichen Oberfläche, der kompakten Bauweise und den praktischen Features ist er eine gute Wahl für alle, die nach einer flexiblen, portablen und preisgünstigen Lösung suchen, die den einfachen Einstieg in die DJ-Welt ermöglicht.
Erster Eindruck: Design und Aufbau
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 ist kompakt und leicht, aber dennoch solide verarbeitet. Mit seinen Abmessungen von 383 x 208 x 48 Millimetern und einem Gewicht von nur 1,2 Kilogramm ist er problemlos transportierbar. Die verwendeten Materialien bestehen größtenteils aus Kunststoff, was ihn leicht und mobil macht, aber gleichzeitig eine gewisse Robustheit gewährleistet.
Die Anmutung passt zum Preis: Metal oder hochwertige Bauteile darf man hier nicht erwarten. Wir reden ja schließlich auch über den günstigsten Controller, den AlphaTheta aktuell im Angebot hat.
Die Oberfläche ist klar strukturiert und ergonomisch gestaltet. Die Jogwheels sind mittig angeordnet und haben einen Durchmesser von etwa 10,5 cm, was sie für präzise Steuerung und Scratching nutzbar macht. Direkt darunter befinden sich die Performance Pads, die für verschiedene kreative Funktionen wie Hot Cues, Loops und Effekte genutzt werden können. Der Pitchfader hat einen kurzen Regelweg von ca. 6 cm, was für ein Einsteigergerät ausreicht, aber erfahrene DJs möglicherweise einschränkt.
Eine gelungene Ergänzung sind die gummierten Füße an der Unterseite des Geräts, die ein Verrutschen verhindern. Dies sorgt für mehr Stabilität, besonders wenn der Controller auf glatten Oberflächen verwendet wird.
Kompatibilität und Anschlüsse
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 bietet eine hohe Flexibilität in Bezug auf die unterstützten Geräte und Softwarelösungen. Er kann sowohl mit Windows- als auch Mac-Computern genutzt werden und unterstützt die DJ-Software rekordbox sowie Serato DJ Lite. Zudem ist er mit Algoriddim Djay Pro kompatibel, das sowohl auf Desktop- als auch auf Mobilgeräten läuft.
Ein wesentliches Upgrade gegenüber dem Vorgängermodell DDJ-200 ist die integrierte Soundkarte, die es ermöglicht, direkt Lautsprecher und Kopfhörer anzuschließen. Dafür stehen ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für den Kopfhörer und ein separater 3,5-mm-Ausgang für Lautsprecher zur Verfügung.
Der USB-C-Anschluss dient sowohl zur Stromversorgung als auch zur Datenübertragung. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, den Controller über Bluetooth mit mobilen Geräten zu verbinden. Allerdings ist hier zu beachten, dass Bluetooth nur für MIDI-Steuerung genutzt wird – das Audiosignal wird nicht über Bluetooth übertragen, weshalb eine kabelgebundene Verbindung empfohlen wird.
Bedienung und Features
Der DDJ-FLX2 bietet alle grundlegenden Funktionen, die für das DJing notwendig sind. Die Jogwheels sind von kleiner Größe, haben aber eine angenehme Haptik. Sie können für Scratching, Pitch Bending und Track-Steuerung genutzt werden.
Die Mixer-Sektion ist einfach gehalten: Es gibt einen 2-Kanal-Mixer mit Dreiband-EQ, einstellbaren Color FX und einem Crossfader. Gain-Regler und Pegelanzeigen fehlen, was für Anfänger zunächst kein Problem darstellt, aber für fortgeschrittene DJs eine Einschränkung sein kann.
Ein Highlight sind die Smart Color FX. Diese Funktion erlaubt es, die Color FX-Knöpfe vielseitig einzusetzen, indem verschiedene Effektkombinationen genutzt werden können. Darüber hinaus gibt es Pad-Effekte und die sogenannte Smart Fader FX-Funktion, die automatische Übergänge durch Beatmatching und Echo-Effekte ermöglicht.
Die Performance Pads bieten Zugriff auf Funktionen wie Hot Cues, Loops, Sample-Pads und Effektsteuerung. Sie sind jedoch nicht mehrfarbig beleuchtet, sondern nur einfarbig, was die visuelle Orientierung etwas einschränkt.
Der Controller in der Praxis
Einrichtung und erster Einstieg
Die Inbetriebnahme des DDJ-FLX2 gestaltet sich denkbar einfach. Nach dem Anschluss an einen Laptop, ein Tablet oder ein Smartphone wird das Gerät von der jeweiligen DJ-Software automatisch erkannt. Besonders hervorzuheben ist die benutzerfreundliche Einführung in rekordbox: Beim ersten Start mit angeschlossenem Controller erscheint ein interaktives Tutorial, das Schritt für Schritt die grundlegende Bedienung und die wichtigsten Funktionen erklärt. Dies erleichtert Einsteigern den Start erheblich und sorgt dafür, dass sie schnell erste Mixe erstellen können.
Kompatibilität mit verschiedenen DJ-Softwares
Der DDJ-FLX2 ist mit mehreren gängigen DJ-Softwares kompatibel, darunter rekordbox, Serato DJ Lite und Algoriddim Djay Pro. Während rekordbox die volle Kontrolle über den Controller ermöglicht und besonders für Pioneer/AlphaTheta-User eine naheliegende Wahl ist, bietet Serato DJ Lite eine intuitive Oberfläche für Anfänger. Djay Pro punktet vor allem durch seine umfassende Integration in mobile Geräte und Streaming-Dienste, was ihn besonders für DJs attraktiv macht, die gern unterwegs auflegen.
Insbesondere die Integration in rekordbox ist sehr gelungen. Wie bei den günstigeren AlphaTheta Controllern wurde die Integration von Serato DJ und Algoriddim Djay Pro stiefmütterlich behandelt. Sie ist vorhanden, funktioniert, aber der Controller ist deutlich auf rekordbox optimiert.
Musikquellen und Streaming-Optionen
Neben der Möglichkeit, lokal gespeicherte Tracks zu verwenden, können Nutzer über Rekordbox oder Serato DJ Lite auch auf Streaming-Dienste zugreifen. Dabei werden Plattformen wie TIDAL, SoundCloud und Apple Music (über die djay-App) unterstützt. Dies erweitert die musikalische Auswahl enorm und ermöglicht es, ohne eine umfangreiche Offline-Bibliothek direkt loszulegen.
Ein kleiner Nachteil des Controllers ist jedoch das fehlende Navigationsrad zur Songauswahl – das Durchsuchen der Musikbibliothek muss vollständig über den angeschlossenen Laptop oder das Tablet erfolgen. Fortgeschrittene DJs, die ihre Tracks lieber direkt am Controller auswählen möchten, könnten dies als Einschränkung empfinden.
Neue Features und kreative Möglichkeiten
Der DDJ-FLX2 bringt einige neue Features mit, die besonders Anfängern helfen, kreativ zu mixen.
- Smart Fader: Diese Funktion vereinfacht Übergänge erheblich. Beim Bewegen des Crossfaders werden die Songs nicht nur synchronisiert, sondern auch mit einem Echo-Effekt versehen, sodass sich sanfte und dynamische Übergänge ohne manuelles Beatmatching erstellen lassen
- Smart Color FX: Diese Funktion erlaubt es, per einfachem Dreh des Color FX-Knopfes verschiedene Effekte zu aktivieren. So lassen sich beispielsweise Filter, Reverb oder Phaser in Echtzeit steuern und in das Set integrieren
- Performance Pads: Die acht Performance Pads bieten Zugriff auf Hot Cues, Loops, Pad FX und Sampler, wodurch mehr kreative Möglichkeiten als beim Vorgänger gegeben sind
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 bietet eine einfache, intuitive Bedienung und eine solide Software-Kompatibilität, die ihn besonders für Einsteiger attraktiv macht. Dank der integrierten Soundkarte, der Streaming-Optionen und der innovativen Smart-Funktionen lässt sich der Controller flexibel nutzen. Kleinere Einschränkungen wie das fehlende Navigationsrad und die begrenzte Effektsteuerung machen ihn für fortgeschrittene DJs weniger interessant. Dennoch stellt der DDJ-FLX2 eine sinnvolle Wahl für alle dar, die einen leicht zu bedienenden, kompakten und vielseitigen DJ-Controller suchen.
Vergleich: AlphaTheta DDJ-FLX2 vs. Pioneer DDJ-200
Im Vergleich zum Pioneer DDJ-200 bietet der DDJ-FLX2 einige entscheidende Vorteile:
- Integrierte Soundkarte: Während der DDJ-200 keine eigene Soundkarte besitzt und zusätzliche Hardware für die Audiowiedergabe benötigt, kann der DDJ-FLX2 direkt Lautsprecher und Kopfhörer anschließen.
- Verbesserte Effekte: Durch Smart Color FX und Smart Fader stehen mehr kreative Werkzeuge zur Verfügung als beim DDJ-200.
- USB-C statt Micro-USB: Der DDJ-FLX2 nutzt einen moderneren USB-C-Anschluss, der für stabilere Verbindungen sorgt.
- Kompatibilität mit Serato DJ Lite: Während der DDJ-200 primär auf Rekordbox und WeDJ ausgelegt ist, bietet der DDJ-FLX2 eine breitere Softwareunterstützung.
Hier findest du eine Tabelle, die die wichtigsten Punkte der beiden Controller übersichtlich darstellt:
![]() Pioneer DDJ-200 | ![]() AlphaTheta DDJ-FLX2 | |
---|---|---|
Stromversorgung | USB | USB-C |
Soundkarte | Nein | Ja |
Bluetooth | Ja (MIDI) | Ja (MIDI) |
Software-Kompatibilität | rekordbox, WeDJ, djay, edjing | rekordbox, Serato DJ Lite, djay |
Performance Pads | 8 | 8 |
Jogwheels | 10 cm Durchmesser | 10,5 cm Durchmesser |
Gain-Regler | Nein | Nein |
EQ-Bänder | 3-Band EQ | 3-Band EQ |
Color FX | Nein | Ja (Smart Color FX) |
Crossfader | Ja | Ja |
Effekte | Transition FX | Smart Fader FX, Pad FX |
Maße (B x T x H) | 378 x 208 x 48 mm | 383 x 208 x 48 mm |
Gewicht | 1,2 kg | 1,2 kg |
Preis | Ca. 159 € | Ca. 189 € |
Unser Fazit: Stärken, Schwächen und Vergleich mit Alternativen
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 ist ein solider DJ-Controller für Einsteiger, der sich durch seine kompakte Bauweise, eine intuitive Bedienung und eine breite Software-Kompatibilität auszeichnet. Besonders punkten kann er durch die integrierte Soundkarte, die Smart-Fader- und Smart-Color-FX-Funktionen sowie die Möglichkeit, nahtlos mit Software wie rekordbox, Serato DJ Lite und Algoriddim djay zu arbeiten.Streaming-Dienste wie TIDAL oder SoundCloud können direkt über kompatible Software genutzt werden, was gerade für DJs, die keine umfangreiche Offline-Bibliothek haben, ein entscheidender Vorteil ist.
Stärken des DDJ-FLX2:
✅ Benutzerfreundlichkeit: Sehr leicht verständliche Bedienung mit direkter Software-Integration und intuitiven Features für Anfänger
✅ Integrierte Soundkarte: Ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Vorgänger DDJ-200, da keine externe Soundlösung mehr nötig ist
✅ Breite Software-Kompatibilität: Unterstützung von rekordbox, Serato DJ Lite und djay Pro – vielseitige Nutzungsmöglichkeiten
✅ Smart-Fader-Funktion: Vereinfacht Übergänge erheblich und nimmt Einsteigern die Angst vor unpräzisem Beatmatching
✅ Smart-Color-FX-Funktion: Erlaubt schnelle und kreative Effekte über die CFX-Regler, ohne komplizierte Effekt-Parameter einstellen zu müssen
✅ Kompakte Größe und geringes Gewicht: Ideal für mobile DJs oder Nutzer mit begrenztem Platz
Schwächen des DDJ-FLX2:
❌ Kein Gain-Regler und keine Pegelanzeigen: Pegelanpassungen müssen ausschließlich über die Software erfolgen, was den Workflow erschweren kann
❌ Fehlende Track-Navigation am Controller: Das Navigieren in der Musikbibliothek muss über den Laptop oder das Tablet erfolgen – ein deutlicher Nachteil im Vergleich zu größeren Controllern
❌ Keine dedizierte Effektsektion: Zwar gibt es Smart-FX, aber eine manuelle Steuerung von Beat-Effekten wie auf höherwertigen Modellen ist nicht möglich
❌ Einfache Verarbeitung: Plastikgehäuse und keine hochwertigen Materialien – das ist angesichts des Preises jedoch zu erwarten
Vergleich mit dem Vorgänger (DDJ-200) und dem größeren Bruder (DDJ-FLX4)
🔹 Im Vergleich zum DDJ-200 ist der FLX2 klar überlegen: Durch die integrierte Soundkarte, den USB-C-Anschluss und die verbesserten Smart-Funktionen bietet er deutlich mehr Möglichkeiten für einen nur geringfügig höheren Preis.
🔹 Im Vergleich zum DDJ-FLX4 werden allerdings einige Schwächen sichtbar. Der FLX4 bietet eine deutlich erweiterte Effektsteuerung, Mikrofonanschlüsse, Gain-Regler und eine bessere Track-Navigation direkt am Gerät. Zudem kommt er mit Serato DJ Pro-Kompatibilität. Allerdings ist der FLX4 auch teurer und weniger kompakt.
Fazit: Für wen ist der DDJ-FLX2 die richtige Wahl?
👉 Perfekt für Einsteiger, die mit einem erschwinglichen und dennoch leistungsfähigen Controller ins DJing starten möchten
👉 Geeignet als Zweitgerät für mobile DJs, die einen kleinen, leicht transportierbaren Controller benötigen
👉 Nicht ideal für fortgeschrittene DJs, die manuelle Effekte, volle Mixer-Kontrolle und erweiterte Navigationsmöglichkeiten benötigen
Für 189 Euro bekommt man mit dem DDJ-FLX2 einen soliden DJ-Controller mit sinnvollen Funktionen für Anfänger, die einmal in DJing reinschnuppern, aber nicht zu viel dafür auf den Tisch legen wollen. Wer jedoch auf langfristige Nutzung mit erweiterten Steuerungsmöglichkeiten setzt, sollte sich überlegen, ob ein DDJ-FLX4 oder ein anderes Modell mit mehr Funktionen nicht die bessere Wahl wäre.